Zimmer frei weil teuer: Hoteliers schäumen
Tirols Hotellerie und Touristiker sehen durch Mehrwertsteuererhöhung Standort Tirol in Gefahr.
Der Branche reicht's. "Wir sind Jahr für Jahr nicht einmal mehr in der Lage, die Indexsteigerung dem Gast weiter zu verrechnen, die Erhöhung der Mehrwertsteuer um drei Prozent ist ein Anschlag auf den Standort Tirol", übt der Präsident der Tiroler Tourismus Vereinigung, Josef Falkner, heftige Kritik an der Steuerreform. Der Tourismus in Tirol ist der drittgrößte Arbeitgeber im Land. "Darum hängen auch Nachfolgearbeitsplätze davon ab, die Auswirkungen dieser Erhöhung sind nicht absehbar", sagt Falkner. Die Erhöhung der Grunderwerbsteuer sieht Falkner als "Verbrechen an der Gesellschaft." Falkner kritisiert auch die Rolle von LH Platter und WK-Präsident Bodenseer. "Es hätte viel mehr Druck aus Tirol gebraucht, auch jetzt muss alles daran gesetzt werden, hier den Druck auf die Regierung aufrecht zu erhalten, um diesen Wahnsinn zu stoppen", fordert Falkner. Wiederholt fordert Falkner auch einen eigene Tourismuslandesrat. "Platter tut sich als Landeshauptmann einfach schwer, hier die Interessen gewichtig zu vertreten."
Klarer Nachteil
Der Obmann der Sparte Hotellerie der Wirtschaftskammer, ÖVP-LA Siegfried Egger, sieht diese Kritik differenzierter. "Platter hat sich bis zum Schluss für den Tiroler Tourismus eingesetzt und die negativen Auswirkungen aufgezeigt. Leider gab es kaum Fürsprecher für den Tourismus – Platter kann man hier aber keinesfalls Versagen vorwerfen, denn gerade im Bereich rund um die Grunderwerbssteuer und bei der Abschreibung wird er auch nicht locker lassen", sagt Egger.
Egger sieht aber die vorliegende Steuerreform wirklich als ein Problem für die Tiroler Hotellerie. "Klein- und Mittelbetriebe haben kaum mehr Gewinne und diese müssen müssen meist zur Instandhaltung der Betriebe verwendet werden. Diese Preiserhöhung wirkt sich auf die Unternehmen aus und ist zusätzlich ein klarer Wettbewerbsnachteil unter allen europäischen Reiseländern. Egger beziffert die Summe der Nächtigungen in Tirol mit über 60 Mio. Euro pro Jahr. "Tirol ist das mit Abstand stärkste Tourismusland und trägt daher auch die Hauptlast, sagt Egger.
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