Vom Erfolgssportler zum Erfolgstrainer
Mario Stecher im Interview über Erfolge, Doping und Familie

Vor einigen Jahren gratulierte die Gemeinde Arzl ihren prominenten Bürgern Benni Raich, Marlies Schild (mittlerweile Raich) und Mario Stecher zu den erbrachten Leistungen bei der Winterolympiade. Mit im Bild Carina Stecher, selbst ehemalige Rennläuferin und seit 2008 mit Mario verheiratet.  | Foto: Hans Rimml
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  • Vor einigen Jahren gratulierte die Gemeinde Arzl ihren prominenten Bürgern Benni Raich, Marlies Schild (mittlerweile Raich) und Mario Stecher zu den erbrachten Leistungen bei der Winterolympiade. Mit im Bild Carina Stecher, selbst ehemalige Rennläuferin und seit 2008 mit Mario verheiratet.
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  • hochgeladen von Petra Schöpf

Der gebürtige Eisenerzer und im Pitztal lebender Mario Stecher wurde 2018 zum Sportlichen Leiter der Nordischen Kombinierer ernannt. Eine Reflektion der vergangenen Monate im BEZIRKSBLÄTTER-Interview.

BEZIRKSBLÄTTER: Mario du bist seit vergangenem Jahr in der verantwortungsvollen Position des Sportlichen Leiters. Wie ist deine Bilanz bisher? 
Mario Stecher:
Es war keine einfache Aufgabe das neue Trainerteam zusammenzustellen, aber wie auch die Ergebnisse bei der Heim-WM zeigten, waren es richtige Entscheidungen. 
BB: Stichwort Heim-WM in Seefeld. War es auch für dich ein Wechselbad der Gefühle mit den Erfolgen und Dopingskandal?
MS:
Natürlich bekommt man mit, was im Langläuferlager los war, aber wir haben uns auf unsere Arbeit fokussiert und die einzigartige Atmosphäre in Seefeld und jede der neun Medaillen genossen.
BB: Wie hoch war dein Puls, als die Athleten, für die du verantwortlich bist, zur Dopingkontrolle mussten?
MS:
Gar nicht, es gab keinen Grund dafür. Bei meinen Sportlern war  leistungsmässig kein auffälliger Ausreißer dabei. Die Platzierungen sind durch hartes Training erarbeitet und durch Konstanz untermauert.
BB: In Seefeld wurden an 12 Tagen über 200.000 Besucher gezählt? Wird der Nordische Sport ein Publikumsmagnet?
MS:
Wir haben Einschaltquoten und Besucherzahlen, die das eindrucksvoll beweisen. Besonders gefällt mir aber, dass Langlaufen und auch Biathlon attraktiver Breitensport geworden ist. Das ist auch für unsere Nachwuchsarbeit wichtig.
BB: Wie steht es um euren Nachwuchs, wo liegen die Stärken und Schwächen?
MS:
Wir arbeiten intensiv in Schulen und Vereinen an Förderung der jungen Talente, je größer die Dichte und stärker die Konkurrenz, desto besser das Training für herausragende Talente. 
BB: Du hast mit deiner Frau Carina zwei Söhne, David (9) und Luis (7). Haben sie Ambitionen zum Spitzensport?
MS:
Kinder müssen dürfen können und nicht gezwungen werden. Sie bewegen sich beide gerne, spielen aber auch Ziehharmonika. Was sie einmal begeistern wird, zeigt sich früh genug. Wir drängen sie nicht, wenn sie Spitzensportler werden wollen, würden wir sie natürlich unterstützen. 
BB: Wenn Benni und Marlies Reich, Carina und Mario Stecher bei einer Familienfeier zusammenkommen. Gibt es ein anderes Thema ausser Sport? 
MS:
Ja, vielleicht für fünf Minuten (lacht). Uns verbindet diese fest verwurzelte Leidenschaft für Sport im Allgemeinen, aber wir haben auch gemeinsam bald fünf Kinder (Marlies erwartet das dritte Baby–Anm. der Red.), da gibt es jede Menge Themen.
BB: Gibt es für dich eine Sommerpause?
MS: Nein, nicht wirklich. Einen Urlaub schon, aber ich habe, genauso wie die Trainer und Sportler auch ein intensives Sommerprogramm. Erfolg ist kein Zufall, alle Nationen arbeiten hart und da darf man nicht ins Hintertreffen geraten. Ende Mai beginnt das Schanzentraining, bis dahin sind alternativ viele sportlichen Aktivitäten geplant.
BB: Wird Gregor Schlierenzauer zurück kommen? 
MS:
Der Gregor hat sich Bedenkzeit erbeten, er ist ein Typ, der nur ganz oder gar nicht kennt. Er will zurück an die Spitze und arbeitet sehr hart an sich. Aber auch für ihn gilt, man kann nichts erzwingen. Erfolg ist etwas, das dir passiert, neben dem absoluten Willen zu gewinnen ist auch ein bisschen Glück notwendig.
BB: Dieses wünschen wir dir und deinen Athleten für die Zukunft und ich bedanke mich für das Gespräch.
Das Interview führte Petra Schöpf

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