Mountainbike-Olympiafieber

Karl Markt | Foto: Geisler

HAIMING. Am 11. und 12. August blickt Tirol gebannt zu den Olympischen Sommerspielen nach London. An diesen Tagen kämpfen die Tiroler Olympiahoffnungen Lisi Osl und Karl Markt in der Disziplin Cross Country/Mountainbiken um das beste Rennergebnis ihres Lebens. Ihre Begeisterung fürs Mountainbiken teilen die Kirchbergerin und der Haiminger mit vielen Tirolerinnen und Tirolern – jeder dritte übt den Bergsport auf zwei Rädern aus. „Das Bergradeln ist eine der beliebtesten und auch eine der gesündesten Sportarten“, erklärt Dr. Bernhard Huter, Sportorthopäde im Sanatorium Kettenbrücke. Gemeinsam mit Osl und Markt gibt er Anfängern Tipps für den richtigen MTB-Start. Beide Olympiateilnehmer sind sich über ihre Motivation zum Biken einig und empfehlen den Sport auf zwei Rädern jedem: „Das Faszinierende am Biken ist das einzigartige Naturerlebnis, die Unabhängigkeit von der Haustüre weg, immer wieder neue Wege und Orte zu entdecken und das Feeling, wenn man seine Grenzen auslotet.“

Lisi Osl: „Respekt ist gut, Angst ist zuviel!“
„Durch die runde Bewegung werden die Gelenke geschont, Vorbelastungen in Knie und Hüfte sind meist kein Problem“, erklärt Dr. Huter vom Sanatorium Kettenbrücke. „Der Bike-Sport kann sehr individuell gestaltet werden, da jeder Sportler die Intensität seiner Tour durch Kilometeranzahl, Dauer und Steilheit selbst bestimmt. Für Anfänger ist es wichtig, mit niedrigem Gang und hoher Frequenz zu radeln und sich langsam zu steigern. Unwohlsein oder Schmerzen sollten nie auftreten“, so Dr. Huter vom Sanatorium Kettenbrücke. Mit 592 Routen und fast 7.000 Streckenkilometer warten in Tirol zudem perfekte Voraussetzungen auf alle Mountainbike-Begeisterte.

„Mountainbiken lässt sich nur Step by Step erlernen. Vor allem bei den Abfahrten gilt: ‚Respekt ist gut, Angst ist zuviel.¼ Dann sollte man lieber einen Schritt zurück gehen, denn das Wichtigste ist, Spaß am Biken zu haben“, so Osl. Wichtig für Anfänger ist zudem das richtige Material, unterstreicht Markt: „Deshalb gilt: nie ohne Helm, Brille und Handschuhe aufs Bike.“

Kopf hoch
„In einer Stunde Biken verbrennt man, abhängig von der Tour, zwischen 500 und 1.000 kcal. Wichtig ist, einen halben bis dreiviertel Liter pro Stunde zu trinken – was ca. einer Radflasche entspricht – sowie bei längeren Touren ausreichend Energie zuzuführen. Bei drei Touren pro Woche – zwei kürzeren und einer längeren – wird eine eindeutige Steigerung innerhalb von vier Wochen erkennbar“, so Dr. Huter vom Sanatorium Kettenbrücke. Und die Weltcupgesamtsiegerin von 2009 fügt hinzu: „Auch fortgeschrittene Biker müssen oft geduldig sein, denn die Ausdauer kommt oft erst mit den Jahren. Das Wichtigste ist, konsequent an seinen Schwächen zu arbeiten.“

Ausrüstung: Die Chemie muss stimmen
Viele Radanfänger kämpfen zudem mit Schmerzen: „Beschwerden, beispielsweise mit dem Sattel, sind Ausrüstungsprobleme und können im Fachhandel leicht behoben werden“, erklärt Andi Zangerl, Radshop-Besitzer sowie Techniker bei der Tour de France von 2005 bis 2008.

In zwei Monaten ist es soweit
„2008 war ich bei den Spielen in Peking Elfte, es wäre mein Ziel, diese Platzierung zu unterbieten“, so die Kirchbergerin. Auch Markt visiert eine Top-Zehn-Platzierung in London an. Beide Athleten befinden sich bereits mitten in den Vorbereitungen für ihren großen Tag im August. Bei Karl Markt steht Höhentraining und Materialtuning am Programm. Auch Lisi Osl hat ein Höhentrainingslager geplant. Für sie sind Rennkilometer die besten Trainingskilometer. „Olympia ist das größte Ziel für einen Sportler. Als Medaillenkandidatin sehe ich mich nicht, die Dichte der Fahrerinnen, die um Edelmetall mitfahren, ist einfach zu groß“, relativiert Osl die Erwartungen.

In Kirchberg in Tirol und Haiming werden am 11. und 12. August viele Daumen gedrückt und zahlreiche Fans sehr stolz auf die beiden Olympiateilnehmer sein – egal wie die Rennergebnisse lauten werden.

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