Ötztaler machte "Olm völle"
Längenfelder Patric Grüner holt Rang zwei beim Race Around Austria
LÄNGENFELD (sz). Monatelang hat sich der Ötztaler Extremradsportler Patric Grüner darauf vorbereitet, am vergangenen Mittwoch war es wieder soweit: Um genau 9.40 Uhr fiel für ihn der Startschuss für das härteste Langstreckenrennen Europas, dem Race Around Austria. Bereits zum zweiten Mal stellte sich der unbeugsame Ötztaler der Herausforderung, die 2.200 Kilometer und 30.000 Höhenmeter in kürzester Zeit zu bewältigen, und auch in diesem Jahr wurde ihm alles abverlangt. Seinem Motto "Olm völle" wurde er lange vor seiner Zieleinfahrt nach drei Tagen, 21 Stunden und 39 Minuten mehr als nur gerecht.
Extreme Bedingungen
Von der ersten Minute an wurde der Längenfelder an seine Grenzen gedrängt, denn die ersten Tage trat Grüner bei unerträglichen Temperaturen zwischen 37 und 40 Grad in die Pedale. In derartigen Situationen war nicht nur großes Durchhaltevermögen, sondern auch viel Kreativität vonseiten seiner Betreuer gefragt. Sie setzten wirklich alles daran, den entschlossenen Pedalritter an den bevorstehenden Tagen bei Laune zu halten. Eiswürfel wurden von Gaststätten, Tankstellen etc. organisiert und unter dem Helm, am Nacken und im Trikot platziert. Dennoch mussten ungeplante Stopps sowie Zeitverluste in Kauf genommen werden.
Wende auf Tiroler Boden
Nachdem Grüner entlang der Staatsgrenze Oberösterreich, Niederösterreich, das Burgenland und die Steiermark passiert hatte, begann für ihn dann die große Zeitjagd. In der zweiten Hälfte des Rennens konnte der Ötztaler seine ganzen Stärken ausspielen. "In den Bergen bin ich daheim", so Grüner während des Rennens, der sich über den Wetterwechsel freute. Die Motivation des Längenfelders schien mit jedem Pass-Anstieg weiter nach oben zu schießen. Den letzten großen Motivationsschub gab es für ihn am Holzleitensattel, denn dort feuerten ihn am Samstag rund 60 Fans mit viel Krawall, Peitschenknall und Jubelrufen noch einmal gehörig an. Nach drei Tagen, 21 Stunden und 39 Minuten, davon 70 Minuten Schlaf, waren das Ziel und eine neue persönliche Bestzeit erreicht. Einzig dem Vorjahressieger Christoph Strasser gelang es abermals, die Zeit von Grüner zu unterbieten. Übrigens: Manuel Ribis hat Grüner auf seiner Tortur mit seiner Kamera begleitet – zu sehen auf Facebook.
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