Peak to Creek: Entscheidung auf den letzten Metern

Foto: Foto: zooom.at/Scott Sinton
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Das Ötztaler Publikum verfolgte ein nervenzerreißendes Staffelrennen unter sechs gleichwertigen Teams auf Weltklasse Niveau. Letzten Endes entschied wohl die unglaubliche Performance von Christian Hoffmann (AUT) in der Disziplin Skibergsteigen das Rennen und sicherte somit dem Team Allstars 2 den ersten Platz. Ihre Rekordzeit von 04:48:24 wurde vom zweitplatzierten Challengers Team um nur knapp 4 Minuten verfehlt. Auf Platz drei landeten die Athleten vom Dainese Team in 05:00:12.

In dem Staffelrennen der Extraklasse ging es am 25. April wieder vom Winter in den Sommer, vom Schnee zum Wasser und vom Berg ins Tal. Zum sechsten Mal fand das ultimative Multisport-Rennen Dainese Peak to Creek statt. Eingeteilt in sechs Teams galt es so rasch wie möglich von der Spitze des Rettenbacher Gletschers über 7.067 Höhenmeter bis hinunter in die Area 47 zu gelangen. In den Disziplinen Skibergsteigen, Ski, Mountainbike, Berglauf, Klettern, Rennrad, und Kajak gingen die Ausnahme-Athleten an ihr persönliches Limit, bevor sie beim Rafting als Team die Ziellinie überquerten.

„Es ist unglaublich, was Christian raus geholt hat. Er ist 3 Minuten vor den anderen angekommen und ich habe den Vorsprung gut halten können“, so Ski Weltcup Fahrer Christoph Nösig (AUT) vom Siegerteam Allstars 2. „Die Bedingungen am Gletscher waren perfekt und ich habe bei der Skiauswahl ein glückliches Händchen gehabt. Zum Schluss noch gemeinsam an diesem traumhaften Tag über die Ziellinie zu paddeln, war gewaltig!“

Rennverlauf
Gleich zu Beginn konnte Skibergsteiger und Olympiasieger Christian Hoffmann (AUT) einen entscheidenden Vorsprung für sein Team sichern und überwand in eindrucksvollem Tempo den Steilhang zum Gipfel der Schwarzen Schneide, wo bereits Teamkollege Christoph Nösig (AUT) auf seinen Einsatz wartete. Florian Scheiber (AUT), welcher erst als vierter Skifahrer seinen Lauf antreten konnte, bewies eindrucksvoll sein Können auf der Piste:

„Der Schnee war hart gefroren, sodass ich gut rausgekommen bin. Zwischen mir und Nösig war der Abstand bereits zu groß. Zum Glück gelang es mir jedoch, Frank Wörndl und Werner Heel zu überholen.“

Manfred Mölgg (ITA) kurz nach seinem Einsatz: „Ich habe leider das falsche Material und einen zu leichten Ski gewählt. Ich glaube, einen großen Unterschied im Rennen werden nun die MTB Rider machen. Es hat super Spaß gemacht, eine tolle Sache!“

Florian Scheiber (AUT) gelang es als Zweiter die Garmin fēnix 2-Staffel Uhr an seinen Bruder Simon Scheiber (AUT) zu übergeben, welcher seine Aufholjagd auf Daniel Gathof (GER) startete. Auf der anspruchsvollen Mountainbike Route bestehend aus Single-Trails, Waldstrecken und Schotterwegen wurden die Karten neu gemischt. Der Local Simon Scheiber (AUT) vom Ötztal Team nutzte seinen Heimvorheil aus und holte Daniel Gathof (GER) auf der Downhill Strecke ein. Auf den letzten kräftezehrenden Kilometern konnte der Enduro-Rider Daniel Gathof (GER) seine Stärke im Ausdauerbereich jedoch ausspielen, behielt für sein Team die Führungsstellung und übergab um wenige Sekunden vor seinem direkten Verfolger die Staffel-Uhr an Teamkollegen Helmut Schießl (GER).

Dieser musste sich unter großem Druck gegen die mehrheitlich jüngeren Mitstreiter beweisen. In weltmeisterlicher Manier legte er die 457 Höhenmeter bis zum Klettergarten Niederthai zurück. Für alle Bergläufer galt es hier in Bewegung zu bleiben um die Laktatproduktion der Muskeln so gering wie möglich zu halten. Stew Watson (GBR) verteidigte auf eindrucksvolle Weise den Vorsprung seines Allstar 2 Teams auf dem Felsen und schickte als Erstes seinen Kollegen Helmut Schießl (GER) auf den zweiten Teil Richtung Kirche Maria Schnee, wo an Rennrad-Star Andy Traxl (AUT) übergeben wurde. Berglauf-Ikone Markus Kröll (AUT) musste, wie schon 2014, einen auf der Mountainbike Strecke entstandenen Rückstand hinterherlaufen. Am Ende wurde er als Fünfter von Gerhard Trampusch (AUT) abgelöst.

Auf der Rennradstrecke behielt Andy Traxl (AUT) routiniert die Oberhand im Zweikampf gegen Ötztaler Radfahrer Patric Grüner (AUT), der ihm vom Start an dicht auf den Fersen lag. Große Namen wie Jan Ullrich (GER) und Gerhard Trampusch (AUT) konnten trotz starker individueller Leistungen ihren Rückstand nicht mehr aufholen um in der Entscheidung um die Podiumsplätze mitzureden. Der Innsbrucker Rennrad-Star Thomas Rohregger (AUT) wahrte mit einer soliden Performance über das Haiminger Sattele die Chance auf Platz drei.

Vor allem der niedrige Wasserstand der Ötztaler Arche sorgte besonders auf der Kajak Etappe für Adrenalin pur. Der Schweizer Severin Häberling (SUI) ging als Erstes in das Wildwasser, dicht gefolgt von den Paddlern Fabian Dörfler (GER) und Max Siech (GER).

In der finalen Etappe kam es zu einer unerwarteten Wendung im Kampf um Platz zwei und drei. Das Ötztaler Publikum staunte, als das Challengers Team rund um Raft-Führer Max Siech (GER) an dem Ötztal Team vorbei paddelte. Dieses hatte scheinbar alle Kraftreserven in den individuellen Disziplinen verbraucht. Sie wurden schlussendlich noch zu allem Übel vom starken Dainese Raft überholt.

Nach einer rauschenden Siegesfeier blickt das Organisationsteam sowie alle Athleten auf ein außergewöhnliches Rennen – das beste Dainese Peak to Creek aller Zeiten – zurück.

Übersicht der Ergebnisse:

Allstars 2 4.48:24
Christian Hoffmann (AUT), Christoph Nösig (AUT), Daniel Gathof (GER), Helmut Schießl (GER), Stew Watson (GBR), Andreas Traxl (AUT), Severin Häberling (SUI)

Challengers 4:52:42
Patrick Innerhofer (AUT), Thomas Dreßen (GER), Wolfgang Eysholdt (GER), Martin Mattle (AUT), Martin Schidlowski (GER), Jonas Endres (GER), Max Siech (GER)

Dainese Team 5:00:12
Daniel Zugg (AUT), Manfred Mölgg (ITA), Alex Stock (GBR), Andreas Rois (AUT), Jorg Verhoeven (NLD), Thomas Rohregger (AUT), Quirin Haslberger (GER)

Ötztal Team 5:03:57
Armin Neurauter (AUT), Florian Scheiber (AUT), Simon Scheiber (AUT), Martin Scheiber (AUT), Lukas Ennemoser (AUT), Patric Grüner (AUT), Fabian Dörfler (GER)

Allstars 3 5:16:58
Nejc Kuhar (SLO), Frank Wörndl (GER), Guido Thaler (AUT), Johannes Schöpf (AUT), Lukas Köb (AUT), Jan Ullrich (GER), Sven Lämmler (SUI)

Allstars 1 5:24:45
Alexander Fasser (AUT), Werner Heel (ITA), Tobias Woggon (GER), Markus Kröll (AUT), Hansjörg Auer (AUT), Gerhard Trampusch (AUT), Vavrinec Hradilek (CZE)

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