Freie Fahrt für Busse am Innsbrucker Innrain

Vorschlag RWB-Busspur Innrain | Foto: LAND TIROL/Abt.Verkehrsplanung

WESTL. MITTELG./ OBERLAND (mh). Vor kurzem wurde über die Kritik von SP-LA Georg Dornauer an fehlenden Maßnahmen zur Busbeschleunigung am Innsbrucker Innrain berichtet. DI Ewald Moser von der Abteilung Verkehrsplanung des Landes nimmt dazu Stellung und klärt auf.

Um alle Verkehrsunternehmen in Tirol die Möglichkeiten der ÖV-Priorisierung und der dynamischen Fahrgastinformation zu ermöglichen, wurde von der Abt. Verkehrsplanung des Landes eine Systemstudie an das Ingenieurbüro Vössing aus München vergeben, welche die vorhandenen Systeme in Innsbruck und Schwaz technisch und wirtschaftlich überprüfen und eine Empfehlung zur Realisierung in Tirol aussprechen soll. Die Ergebnisse wurden den Fachleuten der Stadt Innsbruck, den Verkehrsunternehmen und der Herstellerfirmen in einer Tagung vorgestellt.

Ampelbeeinflussung
Die Systemstudie wurde unter Einbeziehung der Stadt Innsbruck, zahlreicher regionaler und städtischer Verkehrsunternehmen, der Verkehrsverbund Tirol GesmbH sowie von Herstellerfirmen ausgearbeitet, weiß DI Ewald Moser. In fünf Varianten werden die technischen Möglichkeiten der Beeinflussung von Ampeln durch alle Regionalbusse in und außerhalb von Innsbruck beschrieben. Für die dynamische Fahrgastinformation an Haltestellen in Innsbruck und der Region liegen drei Lösungsmöglichkeiten vor.

Zur Empfehlung kommt jene Variante, die im Pilot in Schwaz erfolgreich getestet wurde. Moser: Diese erfüllt die Anforderungen der Busunternehmer, ist ausbaufähig, kann schrittweise umgesetzt werden und ist die kostengünstigste Lösung. Für eine flächendeckende Realisierung in Tirol fallen laut Kostenschätzung Gesamtkosten von ca. 6,4 Mio Euro an, welche vom Land Tirol, den Gebietskörperschaften und den Verkehrsunternehmen gemeinsam in 4 bis 5 Jahren zu tragen wären.

Einheitliche Lösung
Das in der Systemstudie favorisierte Konzept stellt eine einheitliche Lösung für alle Verkehrsunternehmen in Tirol dar und wird durch Ausbau der bestehenden Fahrscheindrucker, wie sie bereits in allen Bussen des Verkehrsverbundes Tirol eingesetzt sind, erreicht. Die Ausrüstung der Ampeln und die Errichtung von Fahrgastinformationsanzeigen an Haltestellen können unabhängig von der Busausstattung erfolgen.
So können sich sowohl die Regionalbusse, welche aus der Umgebung nach Innsbruck fahren, die Ampeln entlang des Innrain, Kranebitter Allee, Haller Straße oder Südring auf Grün schalten wie auch die Busse der Innsbrucker Verkehrsbetriebe die Ampeln auf der B171 in Hall und Rum. Alle Fahrgäste, ob sie nun nach Innsbruck oder innerhalb des Stadtgebietes fahren, können sich über die aktuelle Ankunfts- bzw. Abfahrtszeit bei dynamischen Fahrgastinformationsanzeigen an wichtigen Haltestellen informieren.

Die eingelangten Stellungnahmen zur Systemstudie verlangten die Einrichtung einer Arbeitsgruppe zur Begleitung der anstehenden Aufgaben. Am 24.03.2006 wurde die Stabstelle ÖV-Optimierung gegründet. Diese Stabstelle besteht aus einem Kernteam unter der Leitung des Landes Tirol/ Abt. Verkehrsplanung und Vertretern der Stadt Innsbruck, des Verkehrsverbundes Tirol, der Innsbrucker Verkehrsbetriebe, der ÖBB-Postbus GmbH sowie der Fa. Ledermair.
Bis Ende April 2007 wurde das Ampelfunksystem der Stadt Innsbruck (54 VLSA von 122 insgesamt) und alle Fahrzeuge der IVB (148 Busse und Straßenbahnen) auf die Landesfunkfrequenz und die FFSK-Modulation nach VDV-Standard erfolgreich umgestellt. Damit ist die Voraussetzung gegeben, die Regionalbusse gemäß empfohlener Variante der Systemstudie in das bestehende System in Innsbruck einzubinden, so DI Moser.

Weitere Aufgaben
Derzeit beschäftigt sich die Stabstelle mit der erforderlichen Ausrüstung der Regionalbusse zur Anmeldung an VLSA in Innsbruck und der Region sowie mit der erforderlichen Neuversorgung der Ampelanlagen. Damit die Busse die Meldepunkte der VLSA auch erreichen können, ist die Betrachtung des Verkehrsraumes unbedingt erforderlich. Dafür wurde ein Maßnahmenkonzept zur Optimierung des ÖPNRV im Hinblick auf den Verkehrsraum erarbeitet.

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