Kühtai auf dem Datenhighway

Haben das Kühtai zum „schnellsten und höchsten“ Tourismusort gemacht: Herbert Frech (WKT, Telekommunikationsunternehmen), LR Patrizia Zoller-Frischauf und Philip Haslwanter von den Bergbahnen Kühtai freuen sich über den 100 Mbit-Glasfaseranschluss in mehr als 2.000 Meter Seehöhe. | Foto: Foto: WKT
  • Haben das Kühtai zum „schnellsten und höchsten“ Tourismusort gemacht: Herbert Frech (WKT, Telekommunikationsunternehmen), LR Patrizia Zoller-Frischauf und Philip Haslwanter von den Bergbahnen Kühtai freuen sich über den 100 Mbit-Glasfaseranschluss in mehr als 2.000 Meter Seehöhe.
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SILZ. Wirtschaft ohne Breitbandanschluss? Undenkbar! Der schnelle Anschluss an den Datenhighway ist heute eine entscheidende Standortfrage. Selbstverständlich auch für Tourismusorte wie das Kühtai. Mit Unterstützung durch die Sparte Information & Consulting und die Förderung des Landes konnten auf über 2.000 Meter Seehöhe eine 100 Mbit-Anbindung und eine Glasfaservernetzung installiert werden.

Was früher die Autobahn war, ist heute der sog. Datenhighway. „Kein Unternehmen kommt heute ohne leistungsfähige Internetanbindung aus. Kein Industrieunternehmen, kein Hotel, kein Gewerbebetrieb und kein EPU“, erklärt Herbert Frech, Sprecher der Telekommunikations- und Rundfunkunternehmen in der Wirtschaftskammer Tirol. Die Sparte Information & Consulting in der WKT drängt deshalb seit Jahren auf den flächendeckenden Ausbau des ultraschnellen Breitbandnetzes in ganz Tirol. „Weil Breitband inzwischen zu einer handfesten Standortfrage geworden ist“, so Frech, „und wenn wir die Wirtschaft abseits der Inntalfurche für die Zukunft absichern und Innovationen eine Chance geben wollen, dann muss es uns gelingen ganz Tirol mittels Lichtwellenleiter mit der Welt zu verbinden.“

Das Glasfasernetz mit der 100 Mbit-Anbindung im Kühtai konnte dank der Initiative der Bergbahnen Kühtai und der Unterstützung durch das Land und die Wirtschaftskammer Tirol umgesetzt werden. „Wenn es gelingt einen Ort bzw. ein Gebäude in 2.000 Meter Seehöhe an das Glasfasernetz anzuschließen, dann muss das auch in jedem anderen Ort in Tirol möglich sein. Das Kühtai ist damit ein echtes Leuchtturmprojekt, das allen anderen Gemeinden als Vorbild dienen kann“, fordert Frech alle Tiroler Gemeinden auf, sich im Interesse ihrer Unternehmen und ihrer Einwohner mit dem Breitband und einer Glasfaservernetzung auseinander zu setzen.

Bereits im Vorwinter 2013 konnten Betriebe im Kühtai auf 2.020 Metern Seehöhe erfolgreich mittels Lichtleitertechnologie (Glasfaserkabel) an eine 100 Mbit-Datenleitung angeschlossen werden. „Mit dieser ersten Ausbaustufe erreichen wir sieben Tourismusbetriebe mit etwa 550 Betten sowie die Kassenbereiche, die Büroräumlichkeiten des TVB und der Bergbahnen sowie das Zutrittssystem der Bergbahnen Kühtai“, freut sich Mag. Philip Haslwanter, Geschäftsführer der Bergbahnen Kühtai, über den Projektfortschritt.
Somit kommen das Hotel Sonne, das Hotel Elisabeth, das AlpenHotel Seiler, das Hotel Silzerhof, der Tourismusverband, die Schischule 1, die Appartements Kühtai, die Alpen Residenz Mooshaus und das Hotel Alpenrose in den Genuss der 100 Mbit-Anbindung. Haslwanter: „Mit diesen Betrieben erreichen wir derzeit fast ein Drittel aller 1.800 Gästebetten im Kühtai.“

Die Grabungsarbeiten, die einen Anschluss im Rahmen der ersten Ausbaustufe ermöglichten, wurden noch im November 2013 abgeschlossen. Im nächsten Schritt ist der Vollanschluss aller Betriebe im Kühtai das erklärte Ziel der Projektgruppe. Das Kühtai nimmt damit nicht nur in Sachen Höhenlage und Schneesicherheit eine herausragende Position ein, sondern hat auch im Hinblick auf eine hochwertige Internetverbindung eine Leuchtturmfunktion. Eine schnelle Internetverbindung ist heute schon fast ein Muss und wird den Tourismus nachhaltig beeinflussen. Die Bergbahnen Kühtai haben beispielsweise kostenloses WLAN an den Talstationen der Bergbahnen sowie beim KPark in Vorbereitung. So können Skifahrer ganz bequem ein Foto vom Bergpanorama oder von beeindruckenden Sprüngen im KPark Kühtai über die sozialen Medien mit Freunden teilen und so wiederum Lust auf einen Ski- oder Snowboardtag machen. „Man beachte nur den Werbewert, den ein derartiges Foto aus Kühtai bei einem begeisterten Snowboarder aus Hamburg mit großem sozialen Netzwerk hat“, bestätigt Haslwanter die Pläne für die nähere Zukunft.

„Die Versorgung mit Breitband-Internet ist ein regionaler und kommunaler Standortfaktor, der immer mehr an Bedeutung gewinnt. Als Land Tirol stellen wir uns der Aufgabe und Verantwortung, den Ausbau der Breitbandnetze voranzutreiben, damit Betriebe und private Haushalte zukünftig auch wirklich einen schnellen Internetzugang bekommen“, so Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf. In ländlichen Gebieten ist nicht zu erwarten, dass die Versorgung mit schnellem Breitband aufgrund der Kosten durch den Markt selbst erfolgen wird. Deshalb hat das Land Tirol einen Breitband-Masterplan erstellt. „In enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden fördern wir den Ausbau der Breitband-Infrastrukturen durch TK-Unternehmen, die Errichtung passiver Breitband-Infrastrukturen (z. B. Leerverrohrungen) durch die Gemeinden sowie betriebliche Anschlüsse. Dafür stehen im Jahr 2014 4,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Das Breitbandprojekt Kühtai ist ein Paradebeispiel für die Umsetzung des Breitband-Masterplanes. „Die Bergbahnen Kühtai hatten die Federführung inne, wofür ich mich herzlich bedanken möchte. Das Land Tirol hat die Internetanbindung aus Mitteln der Wirtschaftsförderung mit 47.400 Euro gefördert. Bei veranschlagten Investitionskosten in der Höhe von 158.000 Euro ergibt sich eine Förderquote von 30 Prozent. Mit dem Projekt ist es gelungen, alle Hotels, Geschäfte und die Gebäude der Bergbahnen mit einem direkten Glasfaseranschluss zu erreichen. Damit ist die Grundlage für eine ultraschnelle Internet-Anbindung mit mehr als 100 Mbit/sec. geschaffen worden“, zeigt LRin Zoller-Frischauf den Erfolg des Projektes auf. Das Projekt Kühtai in der Gemeinde Silz hat Vorbildfunktion. So haben sich noch weitere 23 Gemeinden für diese Eigeninitiative entschlossen und schaffen mit Unterstützung des Landes Tirol in den kommenden Jahren eigene Glasfasernetze.

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