Nachtschiene Oberland fährt ab Dezember

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Gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Tirol (VVT) hat LHStvin Ingrid Felipe heute den BürgermeisterInnen aus dem Tiroler Oberland das Modell vorgestellt, mit dem die Tiroler Landesregierung ab Dezember 2017 den öffentlichen Nachtverkehr im Tiroler Oberland gestalten wird. „Wir werden mit einem Nachtzugangebot von Innsbruck bis Landeck ein unschlagbares Angebot machen“, sagt Mobilitätslandesrätin Ingrid Felipe. Vorarlberg führe zeitgleich mit der neuen Nachtschiene Oberland einen Nachtzug von Bregenz nach Bludenz ein, ansonsten gebe es nirgendwo in Österreich ein solches Angebot, betont die Mobilitätslandesrätin. Die in Tirol bediente Strecke von 150 Kilometern Nachtschiene am Wochenende sei überhaupt einzigartig, die Züge fahren von Kufstein bis Landeck durch und ermöglichen damit erstmals auch direkte Fahrten vom Ober- ins Unterland. Die seit einem Jahr verkehrende Nachtschiene im Tiroler Unterland ist ein voller Erfolg, nach bereits sehr hohen Nutzungszahlen von durchschnittlich 80 Fahrgästen pro Zug im ersten Jahr, konnten die ÖBB im ersten Jahresviertel 2017 eine Steigerung von 10 Prozent mehr Fahrgästen melden. „Wir sind begeistert davon, wie gut die Nachtschiene angenommen wird und wir freuen uns, ein solches Angebot bald auch den OberländerInnen und jenen, die zum Ausgehen ins Oberland fahren, machen zu können“, sagt ÖBB- Regionalmanager Rene Zumtobel. Im Jahr 2016 waren in insgesamt 545 Zügen insgesamt 42.069 Fahrgäste unterwegs. Für die Nachtschiene im Oberland gilt ebenso wie für die Nachtbusse und für die Nachtschiene im Unterland der seit 2014 eingeführte einheitliche Tarif. „Seit zwei Jahren gelten auch alle Wochen-, Monats- und Jahrestickets für alle Altersklassen für sämtliche unserer Nachtangebote“, sagt Ingrid Felipe, die das nicht nur als Attraktivierung der Tarife und der Verbindungen, sondern auch als Verkehrssicherheitsmaßnahme sieht. Neu entstehen durch die Nachtschiene Oberland und durch die Anbindung an die Nachtschiene im Unterland attraktive und bisher nicht verfügbare Verbindungen wie Hall-Zirl, Telfs-Imst, Schwaz-Völs und natürlich sämtliche Verbindungen in alle Gemeinden westlich von Telfs.

Mischvariante im Oberland

Anders als im Tiroler Unterland, wo die Nachtbusse durch die Nachtschiene ersetzt wurden, wird es im Oberland eine Mischvariante geben. Bis nach Telfs werden zwei von vier Bussen durch Züge ersetzt, zwei Busse bleiben jedenfalls. Das ergibt für alle Gemeinden zwischen Zirl und Telfs vier Halte, also gleich viele wie bisher. Eine heute von den Bürgermeistern gewünschte fünfte Nachtverbindung für Zirl, Pettnau und Telfs prüft der VVT und wird sie voraussichtlich umsetzen können. Die Züge fahren dann weiter bis nach Landeck und halten an allen Bahnhöfen. Die Gemeinden Rietz, Stams, Mötz, ‚Silz, Haiming, Ötztal, Roppen, Imst, Imsterberg, Schönwies und Landeck hatten bisher überhaupt keine Öffi-Nachtverbindung. Der Nachtbus nach Oberperfuss fährt in Zukunft nur mehr drei, statt vier Mal. Hier wird eine Taxilösung ab Kematen erarbeitet. Die Gemeinden Völs und Kematen werden in Zukunft ab Innsbruck fünf statt drei Halte pro Nacht haben – nämlich jene der drei Nachtbusse und die beiden Nachtzüge. Anders als für die Nachtbusse, übernimmt das Land für die Schienenverbindungen die komplette Finanzierung.
Indessen beanspruchen beide Jugendorganisationen von Rot und Schwarz den Erfolg für sich.
JVP-Landesleiter Dominik Schrott meint: „Wir haben uns als JVP bereits vor sieben Jahren für die Einführung der nächtlichen Busverbindung zwischen Imst und Sölden stark gemacht und man kann heute getrost von einem Erfolgsmodell, mit landesweiter Vorbildwirkung, sprechen. Ich bin davon überzeugt, dass auch das jetzt vorgelegte Nachtschiene-Konzept ein Erfolg wird.“ Die beiden Imster Funktionäre GR Thomas Greuter und Simon Ewerz ergänzen: „Im Unterland wird deutlich, dass der Nachtzug in der Bevölkerung besonders beliebt ist. Allein in diesem Jahr könnten 10% mehr Fahrgäste verbucht werden. Wir sind überzeugt, dass durch das nun vorgeschlagene, attraktive Angebot von der Bevölkerung gut angenommen wird. Für die Menschen im Oberland ist dies eine dringend notwendige Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs.“
„Schon die seltene Einigkeit aller Parteien im Tiroler Landtag hat deutlich gezeigt, dass es sich um eine wirklich sinnvolle Maßnahme handelt. Unsere Initiative bringt mehr Mobilität für alle Oberländerinnen und Oberländer und sorgt für eine sichere Heimfahrt jugendlicher NachtschwärmerInnen. Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs kann außerdem die Landflucht stoppen, und trägt zu einer höheren Lebensqualität bei“, freuen sich der Landecker Bezirksvorsitzende Benedikt Lentsch, die Gemeinderäte Marco Lettenbichler (Landeck) und Vincenzo Diana (Imst), sowie die Tiroler JG-Vorsitzende Eda Celik. Sie hatten laut Aussendung den Nachtzug mit ihren Anträgen im Sommer 2016 auf Schiene gebracht.

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