FC Bayern wird zur Österreicher-Talentschmiede

Alessandro Schöpf hat gut lachen...
8Bilder

ÖTZTAL/MÜNCHEN (sigs.). Der deutsche Fußball-Bundesliga-Rekordmeister setzt vor allem im Nachwuchsbereich auf österreichische Talente. Ein junger und talentierter Ötztaler, Namens Alessandro Schöpf, zog hinaus in die große Fussballwelt des FC Bayern München um sein Glück zu versuchen und kehrte mit einem zwei Jahresvertrag in der Tasche heim. Die Bezirksblätter haben den 18-jährigen zu einem Gespräch getroffen.

Bezirksblätter: Alessandro, wie wurde der dt. Rekordmeister auf dich aufmerksam, und wie kam es zu dieser großen Chance die Nachwuchsakademie des FC Bayern München zu besuchen?
Schöpf:
Auf mich aufmerksam wurde ein Trainer der Münchner bei einem int. Nachwuchsturnier in St. Johann. Nach dem Spiel gegen St. Gallen kam dieser auf mich zu und sprach mich an. Damals war ich 14 Jahre alt. Nachdem die Handynummern ausgetauscht wurden ging eigentlich alles Schlag auf Schlag. Mein damaliger Manager erledigte dann den Rest, sodass ich mit 15 Jahren auf die Nachwuchsakademie nach München wechseln konnte.

Bezirksblätter: Wie ging es dann weiter?
Schöpf:
Da ich zuvor bereits ein Jahr die Sporthandelsschule in Innsbruck besucht hatte, war es naheliegend in München die dreijährige Wirtschaftsschule, welche mit der Nachwuchsakademie in enger Kooperation steht, zu besuchen, und so auch einen schulischen Abschluss zu machen.

Bezirksblätter: Beim dt. Rekordmeister wird, so wie es scheint, viel für den Nachwuchs getan. Wie hast du das erlebt?
Schöpf:
Die Organisation ist echt weltklasse, so wie der Club eben auch. Als ich nach München kam war der gesamte Ablauf schon durchgeplant. Ich war auf der Schule angemeldet, 4mal wöchentlich trainierte ich mit den anderen Nachwuchskickern der U16 nachmittags zwei Stunden. Am Abend war im Internat der Nachwuchsakademie büffeln für den erfolgreichen Schulabschluss angesagt. Darauf wird nämlich neben den sportlichen Leistungen beim FC Bayern sehr viel Wert gelegt.

Bezirksblätter: War es schwierig für dich, dich in diesem großen durchorganisierten Netzwerk zurecht zu finden? Hattest du es als „Ösi“ besonders schwer?
Schöpf:
Anfangs war es schon eine Umstellung – klar! Aber ich kann nicht sagen, dass ich es als „Ösi“ besonders schwer hatte. In diesen Reihen zählt einzig und alleine die Leistung. Du musst dir Anerkennung und den Respekt hart erarbeiten. Außerdem haben wir „Ösis“ uns gleich auf „Packerl“ gehaut. Ich habe in der Säbener Strasse wirklich viele wertvolle Menschen kennen gelernt und neue Freunde gefunden, zum Beispiel meinen damaligen Zimmernachbarn David Alaba, um nur einen zu nennen.

Bezirksblätter: Stichwort Freunde und Familie – man kann sich vorstellen, dass man sich gut überlegen muss mit welchen Menschen man sich umgibt – vor allem, wenn man Erfolg hat.
Schöpf:
Das ist richtig! Aber ich weiß wer meine Freunde sind, man braucht auch nicht viele - nur echte. Wirklich gute Freunde hat man eben nicht viele im Leben. Außerdem erfahre ich enormen Zuspruch und Unterstützung seitens meiner Familie. Da kann ich abschalten und wieder Kraft tanken, wenn ich zwischendurch wieder einmal nach Hause komme.

Bezirksblätter: Nun hast du einen Zweijahresvertrag für die Amateure der Bayern in der Tasche. Ein großer Meilenstein auf deinem sportlichen Weg. Was sind deine nächsten Ziele?
Schöpf:
Ja, eines meiner großen Ziele konnte ich mit dem Vertragsabschluss bereits realisieren. Nun heißt es weiterhin am Ball bleiben. Auf jeden Fall werde ich um einen Platz in der Stammelf der Amateure kämpfen. Ich hatte auch bereits dreimal die Ehre mit den Profis zu trainieren. Weitere Trainingseinheiten sind in Aussicht gestellt und diese werde ich versuchen, best- möglich zu nutzen um mich weiter zu entwickeln.

Bezirksblätter: Apropos Stammspieler, mit deinen derzeitigen Paradepositionen, dem re. und li. Mittelfeld könnte es schwer werden dich in die Profimannschaft zu spielen. Siehst du das als Hindernis?
Schöpf:
Keinesfalls, ich sehe das als Herausforderung, zu einer meiner Stärken zählt sicherlich meine Flexibilität. Ich fühle mich derzeit auf drei Positionen wohl, dem re. und li. Mittelfeld und als 10er. Mein Ehrgeiz treibt mich voran. Herausforderungen sind dazu da angenommen und bestenfalls bewältigt zu werden. Außerdem hat im Moment nicht die Profimannschaft sondern ein Stammpaltz bei den Amateuren für mich Priorität. Alles Step by Step.

Bezirksblätter: Noch eine Frage zum Schluss- Alessandro hast du eigentlich ein Vorbild?
Schöpf:
Ja, Andres Iniesta von FC Barca. Er spielt auf „meinen Positionen“ und ist so finde ich, einer der cleversten, und technisch versiertesten Fussballer der Welt.

Bezirksblätter: Alessandro, danke für das Gespräch. Alles Gute weiterhin.
Schöpf:
Ich habe zu danken.

Wann: 06.05.2012 ganztags Wo: Umhausen , 6441 Umhausen auf Karte anzeigen
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.