Innere Stadt
Hannes Zebedin lässt Luxus auf Armut und Flucht treffen
Die Organisation "Kunst im öffentlichen Raum" hat zur Eröffnung der diesjährigen Ausgabe von "Kunstplatz Graben" eingeladen. Erstmals fiel die Wahl der Jury auf einen österreichischen Künstler.
WIEN/INNERE STADT. Am Graben ziert derzeit ein neues Kunstwerk die Innenstadt. Hannes Zebedin lässt in seinem Werk aus Beton und Textilien zwei Parallelwelten aufeinandertreffen: An einer Betonwand hängt Luxusmode, in einer Grube davor liegt alte, abgenutzte Kleidung.
Zebedin bezieht sich dabei auf Bertolt Brechts Gedicht "Alfabet" von 1934, in dem sich Arm und Reich gegenüberstehen und letztendlich feststellen, dass der Reichtum des Einen seine Ursache in der Armut des Anderen hat.
Woher Kleidung kommt
„Alles im Moment nicht Notwendige, für das Fortkommen Hinderliche wird auf den Routen der Flüchtenden zurückgelassen. Im Zentrum Wiens gibt es auch Kleidung, die (noch) nicht benötigt ist. Jedoch gibt es ein Verlangen, Körper in den ausgestellten Kleidern zu sehen. Die Menschen, die es verspüren, haben neben den notwendigen finanziellen Ressourcen vor allem eines: den richtigen Reisepass“, so der Künstler selbst.
Die Installation passt dabei auch ins örtliche Umfeld: Umringt von diversen Boutiquen, soll die Installation zum Nachdenken darüber anregen, wie wir mit Ressourcen umgehen und wer unsere Kleidung näht.
"In der heutigen Zeit, in der oft gilt ‚Zweimal getragen und dann wird es weggeworfen’, finde ich, dass diese Installation sehr gut hierher passt. Es ist gut, dass ein Dialog zu diesem Thema angeregt wird", sagte Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) bei der Enthüllung des Kunstwerks. Infos: www.koer.or.at
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.