Kinder mit besonderen Bedürfnissen
Das Team "FiLO" unterstützt Familien
Am Institut für Ehe und Familie in der Spiegelgasse 3/8 hat das Team "FiLO" seine Arbeit aufgenommen. Doris Pufitsch und Peter Pitzinger stehen Familien mit Kindern mit besonderen Bedürfnissen mit Rat und Tat zur Seite.
WIEN/INNERE STADT. Ein dicker, roter Wollfaden spannt sich durch den Festsaal des Instituts für Ehe und Familie (IEF) in der Spiegelgasse 3/8. Daran hängen mit Wäschekluppen befestigte Zettel und Bilder. Auf dem ersten Bild ist ein lachendes Kind mit dem Chromosomdefekt Trisomie 21, vielen besser bekannt als Down-Syndrom, zu sehen. Die restlichen rund 30 Zettel sind Dokumente, etwa Förderanträge. Dazwischen finden sich immer wieder Fotos von Familien oder Kindern.
"Zum Zeitpunkt der Diagnose einer Behinderung sind die betroffenen Familien oft vollkommen durch den Wind. Dann müssen sie sich noch mit Unmengen an Behördengängen, Formularen und Anträgen beschäftigen", erklärt die Juristin Doris Pufitsch bei der "Tauffeier" der neu gegründeten Beratungsstelle des IEF, dem Team "FiLO". Dieses besteht aus Pufitsch und ihrem Kollegen, dem Juristen Peter Pitzinger. Sie helfen Familien mit Kindern mit körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen.
Hilfe mitten in der City
Das neue Team ist Teil des IEF mit Sitz in der Spiegelgasse 3/8. Das vom Bundeskanzleramt geförderte Institut ist eine Einrichtung der Österreichischen Bischofskonferenz. Seit 1984 werden hier Familien beraten. "FiLO" kümmert sich um Eltern mit "besonderen Kindern", wie sie hier liebevoll genannt werden. Denn nach der Diagnose gibt es mehr als nur den ersten Moment der Unsicherheit: Der Behindertenpass, die erhöhte Familienbeihilfe oder das Pflegegeld müssen beantragt werden. Hier setzt das Team "FiLO" an und bietet eine kostenlose, umfassende juristische und psychosoziale Beratung durch den "Behördendschungel", wie es Pufitsch nennt.
Die Beratung erfolgt bis zur Volljährigkeit in sämtlichen Belangen rund um die Behinderung. Die Juristin erklärt das Konzept weiter: "Die Eltern sind großteils überfordert und überlastet. Fragen wie ‚Werde ich vielleicht gar nicht mehr arbeiten können?’ kommen auf. Es sind Sorgen, Ängste und Nöte, die da zusätzlich zur emotionalen Belastung mit reinspielen." Die Beratungsstelle vernetzt die Eltern im Bedarfsfall auch mit spezialisierten Institutionen, die weiterhelfen können.
Das Team "FiLO" stecke selbst noch in den Kinderschuhen, wie Pufitsch erklärt: "Aktuell ist es unser Baby, das hoffentlich wachsen wird. Der Bedarf für solche Beratungsstellen ist auf jeden Fall gegeben." Die Beratung erfolgt in einem Einzel-Setting und wird individuell gestaltet. Auch telefonisch, per E-Mail oder via Online-Meeting kann man sich mit den Juristen in Verbindung setzen.
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