Leica Wien
Ausstellung von Jacob Aue Sobo aus Dänemark ist eröffnet
„Er fotografiert aus dem Bauch heraus, nicht mit dem Auge.“ So beschreibt Miriam Marzura, Managerin der Leica Galerie Wien, den einfühl- wie einprägsamen Stil des dänischen Fotografen Jacob Aue Sobol. Seine Fotos sind ab sofort in der Leica Galerie in Wien zu bestaunen.
WIEN/INNERE STADT. Der in Grönland entstandene Bildband „James‘ House“ des dänischen Fotografen Jacob Aue Sobo widmet sich dem Leben einer Inuit-Familie; eine Auswahl der Fotografien ist bis 3. Juni bei freiem Eintritt in der Leica Galerie Wien, Seilergasse 14, zu sehen. Eröffnet wurde die Ausstellung in Anwesenheit des Künstlers. Anfang Juni kommt Sobol ein weiteres Mal nach Wien, um eine Masterclass der Leica Akademie Austria zu leiten.
Schwarz-Weiß Aufnahmen einer Familie
„James‘ House“ (2022) ist das zweite Buch in Jacob Aue Sobols „Greenland Trilogy“. Band eins – „Sabine“ (2004) – war eine Liebesgeschichte, „James‘ House“ ist es auch. Liebe schweißt die Familie des Inuits James zusammen, die in einer entlegenen Siedlung im ruralen Ostgrönland um ihre Existenz kämpft. Sie tritt in Sobols Schwarz-Weiß-Aufnahmen ebenso deutlich zutage wie die Liebe und Bewunderung, die den Fotografen selbst mit der Familie verbinden.
„Jacob nimmt nicht die Position eines externen Beobachters ein. Er porträtiert die Familie so, als wäre er schon immer ein Teil von ihr gewesen – und das macht den besonderen Reiz von ‚James‘ House‘, aber auch von Jacobs Arbeit im Allgemeinen aus“, erklärt Miriam Marzura, Leiterin der Galerie, und fährt fort: „Sein Stil ist intuitiv, bewegend, aus dem Bauch heraus. Er lädt uns ein, in die Geschichte von James‘ Familie einzutauchen und sie in all ihren Facetten kennenzulernen.“
Kamera als Werkzeug, um Liebe aufzuspüren
Jacob Aue Sobol wurde 1976 in Kopenhagen geboren. Als Fotograf und Mitglied von Magnum Photos hat er mehrere Monografien seiner ausdrucksstarken Schwarz-Weiß-Fotografie veröffentlicht und seine Arbeiten vielfach ausgestellt. Seine Bilder konzentrieren sich auf die Universalität menschlicher Emotionen und die Suche nach Liebe in einer oft rauen Umgebung.
Ausgebildet wurde Sobol am European Film College und der dänschen Schule für Kunstfotografie Fatamorgana. „Ich habe in verschiedene Richtungen experimentiert, aber der prägende Moment, der meine Sichweise verändert hat, war ein einwöchiger Kurs von Anders Petersen“, sagt der Däne, der unter anderem in Kanada, Japan und Grönland lebte, über seinen Werdegang als Fotograf.
Petersen, berühmt geworden durch seine Porträts von Kneipenbesuchern auf der Reeperbahn, „hat eine Tür für mich geöffnet. Ich habe entdeckt, dass es im Grunde nicht darum geht, Fotos zu schießen. Es geht nicht um die Projekte. Es geht ums Leben. Es geht darum, eine Verbindung mit den Leuten zu haben, die du fotografierst. Und die Kamera ist nur ein Werkzeug, für das du dich entscheidest.“
Zur Sache
Anmeldung zur Masterclass (3. bis 4. Juni 2023) unter akademie.leica-camera.at
Leica Galerie Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 10 bis 18 Uhr
Weitere Infos gibt's hier.
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