Sonderausstellung im Kunsthistorischen Museum
"Böse Kaiser" als antikes Zahlungmittel

Kaiser Nero wird bis heute mit dem Brand Roms in Zusammenhang gebracht und damit, dass Christen in Rom als Sündenböcke in die Arena geschickt wurden. | Foto: KHM-Museumsverband
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  • Kaiser Nero wird bis heute mit dem Brand Roms in Zusammenhang gebracht und damit, dass Christen in Rom als Sündenböcke in die Arena geschickt wurden.
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  • hochgeladen von Ernst Georg Berger

Das Bild, das die antike Überlieferung von römischen Kaisern gezeichnet hat, wirkt bis heute nach. Das Kunsthistorische Museum widmet diesen eine Sonderausstellung.

INNERE STADT. Ob Caligula, Nero oder Commodus, sie gelten als Paradebeispiele für Cäsarenwahn. Denn das endgültige Urteil, ob jemand gut oder böse ist, wird unausweichlich von der Nachwelt gefällt, ungeachtet aller Behauptungen oder Bemühungen der betreffenden Person selbst.

Bei den Autoren, deren Werke wir kennen, handelt es sich häufig um Angehörige des Senats, jedenfalls der intellektuellen und wirtschaftlichen Elite. Manchmal standen sie einem Kaiser sehr nahe, unter anderen Herrschern wiederum hatten sie als politische Opposition zu leiden und mussten sogar um ihr Leben fürchten. Dementsprechend sind ihre Schilderungen nicht objektiv und erzählen häufig nur Gerüchte oder berichten mehr von einzelnen Begebenheiten als dem Gesamtbild.

Dem gegenüber steht die Münzprägung, die – verglichen mit den tendenziösen, teilweise ausschweifenden literarischen Überlieferungen – beinahe nüchtern und kalt wirkt.

Wer waren die bösen Kaiser?

Die Bilder und Aufschriften auf Münzen waren über die Antike hinaus eines der wichtigsten Medien zur Selbstinszenierung. Sie wurden vom Kaiser oder seinem engsten Umfeld konzipiert, um den Herrscher auf raffinierte Weise gezielt ins rechte Licht zu setzen.

Foto: KHM-Museumsverband

Die Ausstellung stellt Aussagen aus der antiken Überlieferung, die zum Teil von Zeitgenossen stammen, zum Teil aber auch viele Generationen nach dem Ableben eines Kaisers aufgeschrieben wurden, der Münzprägung gegenüber. Diese beiden Quellen sind auf gänzlich verschiedene Art und Weise entstanden und verfolgten zudem völlig unterschiedliche Zielsetzungen.

Es werden bewusst Klischees und Anekdoten aufgegriffen und es wird versucht, diese anhand von Beispielen aus den Beständen des Münzkabinetts zu illustrieren, das mit 90.000 römischen Münzen und insgesamt rund 600.000 Objekten zu den größten und bedeutendsten Sammlungen der Welt zählt. Der Bogen spannt sich vom blutrünstigen Caligula und Nero, dem Brandstifter Roms, bis hin zu den Christenverfolgern und zu Julian dem Abtrünnigen im 4. Jahrhundert nach Christus.

Blutrünstige Geschichte

Caius Caesar Germanicus, besser bekannt als Caligula, oder Nero hatten zweifellos Züge von Tyrannen und ließen oftmals aus einer Laune heraus Menschen töten. Caligula soll allerdings auch die Wiederherstellung vieler bereits verfallener Tempel veranlasst haben. Der Biograf Sueton sagt über ihn: „Soweit vom Fürsten Caligula, nun muss ich vom Ungeheuer erzählen.“

Neben vielen anderen Verfehlungen wird über Caligula berichtet, er habe Unzucht mit seinen Schwestern getrieben. Jedenfalls widmete er ihnen ein Münzbild, auf dem sie offenbar als Personifikationen von Securitas (Sicherheit), Concordia (Eintracht) und Fortuna (Glück) dargestellt sind.

Foto: KHM-Museumsverband

Nero wird bis heute mit dem Brand Roms in Zusammenhang gebracht und damit, dass Christen in Rom als Sündenböcke in die Arena geschickt wurden. Nach heutigen Maßstäben war sein Krisenmanagement nach der Brandkatastrophe jedoch vorbildlich.

Foto: KHM-Museumsverband

Nach ihrem Ableben wurden manche Kaiser zu Göttern erklärt – man nennt dies consecratio – und es wurden häufig Münzen für sie geprägt, vor allem dann, wenn sich der neue Kaiser als ihr Abkömmling und somit von göttlicher Herkunft präsentieren wollte.

Foto: KHM-Museumsverband

Interaktives Besuchererlebnis

Alle ausgestellten Objekte können zusätzlich über eine interaktive Stele aufgerufen werden, die nicht nur detailliertere Informationen liefert, sondern es auch ermöglicht, alle Münzen von beiden Seiten und in Vergrößerung zu betrachten. Zudem werden einige Münzporträts als dreidimensionale Vergrößerung gezeigt, die im Gegensatz zu den Originalen auch berührt werden dürfen, was nicht nur für sehbeeinträchtige BesucherInnen ein zusätzliches Erlebnis sein dürfte.

Mehr Infos gibt es unter www.khm.at

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