Das Deutschmeisterdenkmal
Durch einen Vertrag Kaiser Leopolds I. mit dem Hochmeister des Deutschen Ordens, Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg, wurde das k.u.k. Infanterie-Regiment Hoch- und Deutschmeister Nr. 4 im Jahre 1696 aufgestellt. Das Regiment wurde in Franken geworben und sammelte sich in Donauwörth, um am 3. Juni 1696 in den kaiserlichen Dienst übernommen zu werden.
Das Regiment nahm am Großen Türkenkrieg teil und war die meiste Zeit in Siebenbürgen eingesetzt. Am 11. September 1697 schlug das Regiment bei Zenta seine erste große Schlacht und zeichnete sich dabei so aus, dass der Kaiser sogar ein Dank- und Anerkennungsschreiben an den damaligen Kommandeur erließ.
Im Jahre 1781 stationierte Kaiser Joseph II. die Deutschmeister in Wien. So wie damals üblich, unterhielt jedes Regiment eine eigene Musikkapelle. Die Kapelle der Deutschmeister galt als die Lieblingskapelle des Kaisers und vor allem der Wiener. So wurde sie nicht nur für offizielle Anlässe eingesetzt, wie zum Beispiel bei der Wachablöse in der Hofburg, sondern gab auch öffentliche Konzerte vor dem Schloss Belvedere und in Schönbrunn. Damals schon war sie mehr als nur eine Militärkapelle, sie wurde zur Interpretin des österreichischen musikalischen Prunkes in Friedenszeiten.
Im Jahr 1876 wurde in Wien Innere Stadt der Deutschmeisterplatz nach dem Regiment benannt. Anlässlich der 200-Jahr-Feier wurde ihm auf diesem Platz das Deutschmeister-Denkmal gestiftet. Dieses wurde am 29. September 1906 enthüllt.
Derzeit wird die militärische Tradition der Deutschmeister vom Jägerbataillon Wien 1 fortgesetzt, das auch den Beinamen „Hoch- und Deutschmeister“ trägt.
Was die Fortsetzung der musikalischen Tradition anbelangt, so blieb nach der Abrüstung 1918 die Hoch- und Deutschmeister-Kapelle durch die Initiative des Kapellmeisters Julius Herrmann als private Organisation bestehen. "Wien müsse seine Musik behalten" so hat Julius Herrmann damals gesagt und das hat auch heute seine Gültigkeit.
Jeden Samstag vom 04. Mai bis 28. September spielen die Hoch- und Deutschmeister in Erinnerung an die damalige Wachablöse im Inneren Burghof der Hofburg auf. Ein Erlebnis für sich (siehe http://www.wien.info/de/musik-buehne/musikstadt-wien/deutschmeister).
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