Weihburggasse 26
Ein neues Museum zum Wiener Aktionismus für die City
Die Wiener Innenstadt bekommt ein neues Museum: In der Weihburggasse 26 beschäftigt sich das "Wiener Aktionismus Museum" mit der radikalen Kunstbewegung aus den 1960er-Jahren.
WIEN/INNERE STADT. Der Wiener Aktionismus war eine der radikalsten künstlerischen Bewegungen des 20. Jahrhunderts. Dessen Hauptvertreter waren Günter Brus, Hermann Nitsch, Otto Muehl und Rudolf Schwarzkogler.
Die Bewegung der 1960er-Jahre ist als durchaus provokative, über die Malerei hinausgehende Kunstströmung bekannt. Allen voran arbeiteten die Künstlerinnen und Künstler dabei mit realen Körpern.
Auch Sonderausstellungen
Bisher wurde der Wiener Aktionismus in der Wiener Museumslandschaft eher stiefmütterlich behandelt. Nun bekommt die Kunstrichtung mit dem Wiener Aktionismus Museum (WAM) in der Weihburggasse 26 ein eigenes Museum. Es geht auf eine Privatinitiative von Sammlerinnen und Sammlern zurück.
Das neue Museum soll die "weltweit größte Privatsammlung des Wiener Aktionismus" beherbergen. Außerdem soll es regelmäßig Sonderausstellungen geben. "Uns ist es wichtig, aufzuzeigen, welche enorme kunsthistorische sowie gesellschaftspolitische Sprengkraft der Wiener Aktionismus hatte und hat", so Museumsdirektorin Julia Moebus-Puck.
Teils auch umstritten
Die offizielle Eröffnung des WAM findet am 15. März um 17 Uhr statt. Hier können die Besucherinnen und Besucher erstmals die neue Schau "Was ist Wiener Aktionismus?", kuratiert von Eva Badura-Triska, bestaunen. Hier sollen die vielen Aspekte der Kunstrichtung hervorgehoben sowie ihre kunsthistorische und gesellschaftspolitischen Entwicklung dargestellt werden.
Der Wiener Aktionismus steht jedoch, trotz seiner Bedeutsamkeit für die Nachkriegsmoderne, vielfach in der Kritik. Nicht zuletzt, weil Frauen in der Kunstrichtung allgemein nur eine passive Rolle spielten. Zudem wurde der prägende Künstler Otto Muehl 1991 wegen Unzucht mit Minderjährigen und Verstoßes gegen das Suchtgiftgesetz zu sieben Jahren Haft verurteilt. Umstände wie diese will das WAM jedenfalls offen diskutieren.
Das Museum ist Mittwoch bis Sonntag sowie an Feiertagen von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Tickets kosten 7 Euro. Weitere Infos auf www.wieneraktionismus.at
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