Weihnachtszeit
Fünf besinnliche Orte in Wien
Wo man trotz Weihnachtshektik und Shoppingwahnsinn Ruhe und Besinnlichkeit finden kann – und das mitten in Wien.
WIEN. Besinnlichkeit zur stillsten Zeit des Jahres? Das wird jedes Jahr schwieriger, beginnt doch die Weihnachtszeit stets früher und wird der Trubel rundherum immer lauter.
Für die bz-Leser haben wir fünf Orte in Wien herausgesucht, wo Hektik und Konsumtrubel Fremdwörter sind und die Stille noch echt ist.
Innere Stadt: Eligiuskapelle
Unscheinbar rechts hinter dem Riesentor liegt die Eligiuskapelle, die Anbetungskapelle des Stephansdoms. Eine schmiedeeiserne Tür schirmt den touristischen Trubel zuverlässig ab. Im Inneren stößt man nicht nur auf den Valentinsaltar und auf die Statue der "Hausmuttergottes", sondern vor allem auch auf meditative Stille. Weil die Eligiuskapelle per Schild "nur für Beter" zugänglich und Fotografieren streng verboten ist, hält sich die Zahl der Besucher zu jeder Tageszeit in engen Grenzen.
Landstraße: Musikuniversität
Von der Klaviermatinee bis zum Trompetenabend, vom Chorkonzert bis zur Violindiplomprüfung: Es gibt viele Möglichkeiten, bei öffentlichen Aufführungen der Musikuniversität dabei zu sein. Die Qualität der Darbietungen ist durchwegs auf höchstem Niveau, dazu kommt noch der Reiz des Geheimtipps. Übrigens sind fast alle Veranstaltungen, die man auf www.mdw.ac.at/6 finden kann, kostenlos.
Neubau: Hofmobiliendepot
Von der überlaufenen Mariahilfer Straße in die hektikfreie Schloss-Atmosphäre des Hofmobiliendepots: Größer könnte der Kontrast kaum sein. Das ehemalige Möbellager der Habsburger in der Andreasgasse 7 stellt heute mit 165.000 Objekten eine der größten Möbelsammlungen der Welt dar: Von Kaiserin Sisis Sofa bis hin zu Kronprinz Rudolfs Sterbezimmer ist alles vorhanden, was imperialen Glanz ausstrahlt. Geöffnet ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet 10,50 Euro.
Meidling: Cafe Raimann
"Nicht zu Hause und doch nicht an der frischen Luft": Dieses Zitat des Kaffeehausliteraten Peter Altenberg beschreibt die Atmosphäre im Café Raimann perfekt. Beim Eintreten fühlt man sich in das Wien von 1912 zurückversetzt. Seit damals gibt es das Vorstadtbeisl in der Schönbrunner Straße 285 nämlich schon. Bei einer Melange kann man das alte Interieur in aller Ruhe bewundern. "Bei uns gibt es keine Musikberieselung", erklärt Betreiber Heinz Schaffer stolz. "So fühlt sich jeder wohl – nur bei Touristen sind wir völlig unbekannt!"
Penzing: Dehnepark
Einem verwunschenen Schlossgarten gleicht der fünf Hektar große Dehnepark zwischen den Steinhofgründen und dem Wolfersberg. Im Zentrum thront Willi Forsts ehemalige Villa, deren Parkgarten früher die gesamte Grünfläche umfasste. Auch die majestätische Platane mit einem Kronendurchmesser von 30 Metern verleiht dem ganzjährig geöffneten Gelände sein dornröschenartiges Flair. Übrigens soll es sogar alteingesessene Penzinger geben, die noch nie etwas vom Dehnepark gehört haben.
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