Fundraiser Emil Wendel
Für Ärzte ohne Grenzen auf den Straßen Wiens
Emil Wendel ist Fundraiser aus Leidenschaft. Seit über zehn Jahren ist er auf den Straßen Wiens und im Büro von Ärzte ohne Grenzen für die "gute Sache" im Einsatz.
WIEN/INNERE STADT. "Für diesen Beruf brauch es durchaus ein dickes Fell. Man muss schon mit Ablehnung umgehen können. Aber es ist auch etwas Spannendes, mit den Menschen zu debattieren und im Gespräch neue Sichtweisen kennenzulernen und dabei auch etwas Gutes zu bewirken", beschreibt der Währinger Emil Wendel seinen Job.
Seit 2009 ist er als Fundraiser auf den Straßen der Bundeshauptstadt und mittlerweile auch in einem Büro in der Inneren Stadt im Einsatz. Mit 16 Jahren galt sein Einsatz noch Amnesty International, mittlerweile ist Wendel für Ärzte ohne Grenzen im Einsatz. Die Gemeinsamkeit ist der Antrieb, der seiner Tätigkeit zugrunde liegt: "Ich möchte damit meinen Beitrag leisten, Menschen zu helfen."
Lernen, damit umzugehen
Während der Währinger früher vor allem auf der Straße für die Projekte im Einsatz war, gibt es mittlerweile fixe Tage, wo er in seinem Büro in der Taborstraße die Koordination übernimmt: "Hier gestalte ich den Hintergrund der Kampagnen. Zudem die Schulungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es gilt vor allem, diese Sachen dann in den Arbeitsalltag zu integrieren".
Die Arbeit mit den Menschen bei den Ständen von Ärzte ohne Grenze ist sehr fordernd, die Ansprache auf der Straße, die Reaktionen der Menschen, von sehr freundlich und interessiert bis beleidigend und abwertend. Damit umzugehen, lernt man, spricht Wendel aus Erfahrung.
Rund sechs Stunden am Tag stehen die Fundraiser an den Ständen oder gehen von Tür zu Tür. Dabei gibt es durchaus auch mal hitzigere Debatten. Doch auch diese, solange sie sachlich und respektvoll geführt werden, üben einen Reiz auf den Wiener aus: "In gewissen Gesprächen stößt man schon mal an die eigenen Grenzen. Ich mag diese Herausforderung im Wissen, dass ich für eine gute Sache im Einsatz bin."
Das Herz am rechten Fleck
Immer wieder haben er und sein Team erfreuliches Feedback erhalten. Die Menschen danken den Mitarbeitenden von Ärzten ohne Grenzen für ihren Einsatz. An anderen Tagen hingegen läuft es dann nicht so gut. Doch man baut sich gegenseitig auf, betont Wendel: "Wenn jemand einen schlechten Tag hatte, ist die Gruppe für ihn da. An anderen Tagen feiern wir gemeinsam Erfolge."
In Schulungen werden die Mitarbeitenden auf den richtigen Umgang mit Passantinnen und Passanten hingewiesen. "Wir wollen schließlich niemanden belästigen, sondern die Menschen einfach auf unsere Sache aufmerksam machen", erklärt Wendel. Die Leute in seinem Team hätten alle das Herz am rechten Fleck, zeigt sich der Fundraiser stolz. Für den Sommer sucht man übrigens noch Unterstützung. Weitere Informationen dazu gibt es online auf www.aerzte-ohne-grenzen.at.
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