Praterstern: Gift im Boden entdeckt
6.000 Quadratmeter mit Mineralöl verseucht • Genaue Kosten für die Sicherung sind nicht abschätzbar
Beim Bau der neuen S-Bahn-Trasse an der Nordbahnstraße stießen die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) auf verunreinigten Grund.
Deutlich erhöhte Werte von Kohlenwasserstoff: Das war das alarmierende Ergebnis von insgesamt 21 Bohrungen, die 2007 und 2008 auf dem Gelände der ÖBB-Infrastruktur AG gemacht wurden. Das Umweltbundesamt hat nun das Objekt 102, auf dem 100 Jahre lang ein Werkstättengebäude für Lokomotiven stand, als W26 vorläufig in das Altlastenverzeichnis aufgenommen.
Öltank verunreinigte Boden
„Der 6.000 Quadratmeter große Teilbereich des Frachtenbahnhofs ist mit Mineralöl verunreinigt“, erklärt Stefan Weiß, Experte des Bundesumweltamtes. Öl und Treibstoff gelangten von den reparierten Triebwägen und Tanks in den Boden. „Auch das Grundwasser ist betroffen.“ Rechtsverbindlich ist die Aufnahme in den Kataster aber noch nicht.
Die Bundesbahnen werden noch im Mai Maßnahmen treffen, um eine weitere Verbreitung des Mineralöls zu verhindern: „Die Fundstelle wird mittels eines Sperrbrunnens gesichert und die Ausweisung als gesicherte Altlast im Altlastenkataster beantragt“, erklärt Herbert Ofner von den ÖBB.
Sanierungskosten noch offen
Die Kosten für die Probebohrungen und chemischen Untersuchungen schlugen den Bundesbahnen bisher mit 130.000 Euro zu Buche. 20.000 Euro wird der nun errichtete Sperrbrunnen ausmachen. „Die Kosten für eine spätere Sanierung sind aber noch nicht abzuschätzen, das hängt vom Sanierungskonzept ab“, erklärt Herbert Ofner.
(Printausgabe Nr. 18, 4. Mai 2011)
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