Offener Brief
Kaufleute der City kritisieren Umgang mit Corona-Demos
Die Initiative "Wien (m)Eins" – ein Zusammenschluss der Obleute der Kaufleute in der Inneren Stadt, fordert mehr Rücksicht, wenn es um Corona-Demonstrationen geht.
WIEN/INNERE STADT. Dass die Corona-Demonstrationen eine große Belastung für die Bewohner der Inneren Stadt sind, hat Bezirkschef Markus Figl (ÖVP) erst vor kurzem angemerkt und harsche Kritik an Demos, wie Organisatoren geübt.
Jetzt melden sich auch die City-Kaufleute zu Wort und richten einen offenen Brief an den Wiener Bürgermeister. Die Obleute der Einkaufsstraßen merken an, dass das Ungleichgewicht zwischen dem Grundrecht der Versammlungsfreiheit und Erwerbsfreiheit von Woche zu Woche größer werde und dass dem Handel in der Innenstadt ein baldiges Geschäftssterben bevorstehe.
Demos in anderen Bezirken
Die Einkaufsstraßenvereine sprechen von "Kriegsstimmung" durch kreisende Hubschrauber, berichten von aggressiver Stimmung der Demonstranten die Passanten und Mitarbeitern Angst machen und negativen Medienberichten. "Stets stehen Medienberichte zu Übergriffen und ausartenden Demos in Kombination mit der Innenstadt, dem Ring und dem Heldenplatz", sagen die Kaufleute, "das verankert nachhaltig negative Botschaften in Zusammenhang mit der City."
Dass die Gesetzgeber sehr wohl in die Planungen eingreifen können, untermauern die Kaufleute mit dem Beispiel der Schutzzonen rund um Gesundheitseinrichtungen. "Es muss also auch möglich sein, dass die Kundgebungen nicht ausschließlich die Innenstadt betreffen und immer am Samstag stattfinden", so die Kaufleute unisono. Schließlich habe Wien 23 Bezirke, wo ebenfalls Kundgebungen stattfinden könnten.
Demonstration für Freiheit
Außerdem könne niemand mehr, "diese absurde Situation" nachvollziehen, dass die 2G-Nachweise kontrolliert werden müssen, aber "Woche für Woche tausende ungeimpfte Menschen ohne Abstand und Maske durch die Innenstadt ziehen", sagen die Kaufleute, "für Freiheit demonstrieren und dabei dir Freiheit anderer massiv beschränken?"
"Als Unternehmer der Wiener Innenstadt ersuchen wir Sie eindringlich von ihrem Einfluss Gebrauch zu machen", schließen die Kaufleute ihren Brief ab. Sie fordern dem Anliegen Gehör zu verschaffen und "dem potenziellen Unternehmersterben in der Krise entgegenzuwirken."
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