Stronachs Mann in Wien
Frank Stronach und sein Wien-Spitzenkandidat im bz-Interview
Nach 16-jähriger Abstinenz stürzt sich Werner Haubenburger wieder aufs Polit-Parkett. Im bz-Interview verrät Frank Stronach, warum der 70-Jährige der Richtige ist, und Haubenburger, warum er der VP Tschüss gesagt hat
Warum ist Werner Haubenburger der Richtige für Sie?
FRANK STRONACH: „Er spielt eine große Rolle. Wir haben uns von Anfang an gut verstanden. Er war bei ein paar Veranstaltungen dabei. (zu Haubenburger) Ich glaube, je öfter du dabei bist, umso überzeugter bist du.“
HAUBENBURGER: „Begeistert, nicht überzeugter.“
Ein Zitat Ihres Kandidaten Haubenburger: „In der Politik muss man vorsichtig sein, denn die Gefährlichsten sitzen in den eigenen Reihen.“ Was sagen Sie dazu, Herr Stronach?
STRONACH: „Ich sehe das anders. Ich muss nicht vorsichtig sein. Ich sage das, was ich glaube, sagen zu müssen.“
Was sagen Ihre Ex-Parteikollegen dazu, dass Sie jetzt für Stronach antreten?
HAUBENBURGER: „Einige werden denken: Jetzt verrät er seine Ideen. Ich verrate sie nicht, ich wurde verraten. Wenn einem etwas nicht mehr gefällt, dann muss man den Mut besitzen, sich zu trennen.“
Politiker haben zurzeit kein gutes Image. Warum tun Sie sich das eigentlich an?
STRONACH: „Ich bin ein anderer Politiker, besser gesagt kein Politiker. Ich setze eine Bewegung in Bewegung. Die meisten Politiker haben keine Erfahrung in der Privatwirtschaft, das ist der Unterschied. Ich habe ein Gewissen. Und mein Gewissen sagt mir, ich soll etwas tun, denn ich mache mir Sorgen um Österreich.“
Sie als langjähriger VP-Politiker, positionieren Sie sich jetzt auch als Nicht-Politiker?
HAUBENBURGER: „Nein, ich lebe für und mit der Politik und beobachte sie sehr genau. Und das ist auch der Grund, warum ich mich für das Team Stronach entschieden habe. Man haut sich nicht mit 70 Jahren in die Politik, wenn nicht der Hut brennen würde. Das Wichtigste in der Politik ist Überzeugungskraft. Die habe ich – das hat Gott mir gegeben.“
Eine Leserfrage von Josef Rohaczek: Warum sollten Pensionisten Sie wählen?
STRONACH: „Das ist eine gute Frage. Die Pensionisten müssen verstehen, nur wenn die Wirtschaft funktioniert, können wir die Pensionen bezahlen.“
2015 sind Wien-Wahlen: Bürgermeister von Wien, wäre das etwas für Sie?
STRONACH: „Nein, ich habe immer gesagt, ich strebe kein Amt an.“
Was halten Sie von Michael Häupl?
STRONACH: „Was ich sehr gut an ihm finde, ist, dass er ein großer Austria-Fan ist.“
Zur Person
Frank Stronach (80), Milliardär und Magna-Gründer, kandidiert mit seiner Neo-Partei „Team Stronach“ bei den Nationalratswahlen 2013.
Werner Haubenburger (70) wird Stronachs Spitzenkandidat in Wien. Haubenburger saß 18 Jahre für die VP im Wiener Gemeinderat (1978-1996) und war 30 Jahre lang Penzinger Wirtschaftsbundobmann.
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