Im Interview mit Thomas C. Brezina

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Die Österreichtour für den neuen Film von Thomas C. Brezina „Tom Turbo – von 0 auf 111“ startete in Innsbruck. Bei der Vorpremiere im Cineplexx Innsbruck beantwortete er dem STADTBLATT alle Fragen, meist mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen.

Herr Brezina, in ihrem neuen Film „Tom Turbo – von 0 auf 111“ wird die Geschichte erzählt, wie Tom Turbo entstanden ist und wie er seinen ersten Fall löst. Was hat Sie dazu bewogen, die Entstehung von Tom Turbo aufzulösen?

„Ich habe nach etwas Neuem und auch Besonderem gesucht, aus dem man eine gute Geschichte machen kann. Dafür ist die Entstehung von Tom Turbo gut geeignet, weil erklärt wird, wie er zum Leben erweckt wird und seine Abenteuer mit den Bösewichten ihren Lauf nehmen. Außerdem wurde ich schon oft gefragt, wie Tom Turbo eigentlich entstanden ist.“

Tom Turbo beherrscht 111 Tricks. Gibt es eine Liste, auf der alle Tricks aufgeschrieben sind?

„Es gibt sie schon, aber die ist nicht öffentlich zu finden. Die Liste ist gut versteckt und wird nur herausgeholt, wenn neue Tricks dazukommen oder an den alten Tricks etwas verändert wird. Dabei kommen mir die Ideen meist, wenn ich an etwas denke, was man sich selbst oft wünscht. Wer hat sich nicht schon einmal gewünscht, dass er fliegen oder durch die Zeit reisen kann.“

Kann man alle Tricks herausfinden, wenn man alle Folgen der Serie gesehen hat?

„(schmunzelt) Theoretisch wäre es schon irgendwie möglich, aber es würde enorm lange dauern. Es kommen auch immer wieder neue Tricks dazu und dafür fallen alte Tricks dann aus der Liste. Es wäre also ein Haufen Arbeit, wenn man das alles rausfinden will.“

In Ihren Büchern gibt es eine Menge Bösewichte, so auch bei Tom Turbo (Fritz Fantom, Rudi Ratte usw.). Haben Sie sich bei der Ausarbeitung dieser Charaktere an Personen aus dem realen Leben, aus Ihrem Umfeld, orientiert oder sind das alles rein fiktive Charaktere?

„Wenn mich jemand ärgert, dann kann es gut sein, dass er zu einem Bösewicht in meinen Geschichten wird. Ich übernehme dann gewisse Charaktereigenschaften und lasse sie in den Bösewicht mit einfließen. Aber (fast) keiner erkennt sich dann in einem der Charaktere aus der Geschichte wieder.“

Wurde der komplette Film „Tom Turbo – von 0 auf 111“ ausschließlich in Wien gedreht?

„Der Film wurde in Wien und in Niederösterreich gedreht. Das liegt nicht nur an meiner Verbundenheit mit Wien, sondern wir haben dort alle Szenerien gehabt, die wir für den Film gebraucht haben.“

Was schätzen Sie besonders an der Zusammenarbeit mit Kindern? Ist es manchmal nicht leichter mit Erwachsenen zusammenzuarbeiten?

„An der Zusammenarbeit schätze ich vor allem ihre Offenheit und Direktheit. Aber auch von den Kindern wird einiges verlangt, sie sind beim Dreh sehr gefordert, genauso wie die erwachsenen Schauspieler. Die Kinder bekommen ihren eigenen Schauspiellehrer mit dem sie üben, dass dann beim Dreh alles klappt. Außerdem versuchen wir am Set die Kinder in die richtige Stimmung zu versetzen, dass sie sich in ihre Rolle gut einfühlen und diese dann richtig authentisch verkörpern können.“

Wie sind Sie zum Schreiben gekommen? Hatten Sie ein Vorbild, dem Sie nacheifern wollten?

„In meiner Kindheit habe ich schon sehr viel gelesen, besonders gerne Bücher von Astrid Lindgren. Geschrieben habe ich auch immer gerne! So richtig seinen Lauf hat es genommen, als ich noch während meiner Schulzeit mit meinen Geschichten die ersten Wettbewerbe gewonnen habe. Ich habe dann Angebote vom Radio und Fernsehen bekommen. Aber ich wusste nicht sofort, wo meine berufliche Zukunft liegt. Tierarzt wollte ich auch mal werden und habe sogar ein paar Semester lang Tiermedizin studiert!“

Woher bekommen Sie die Ideen für neue Bücher?

„Die Ideen kommen ganz von alleine, wenn man nur immer neugierig bleibt und sich für sehr viele Sachen interessiert. Man muss einfach Augen und Ohren ganz weit aufsperren.“

Sie sind schon sehr lange als erfolgreicher Schriftsteller tätig und schreiben vor allem für Kinder und Jugendliche. Hält Sie die Arbeit für und mit den Kindern jung und fit?

„Nicht nur die Arbeit mit den jungen Leuten hält mich fit. Ich lebe eher zurückgezogen, gehe nicht auf Parties, sondern verbringe meine Freizeit gerne mit guten Freunden. Ich lebe und erlebe mein Leben sehr bewusst.“

Können die Charaktere aus Ihren Büchern und Serien eine Art Vorbildfunktion für die jungen Leser und Zuseher übernehmen?

„Mein Ziel ist es, die Kinder zu bestärken, dass sie ihren Weg gehen und sie das erreichen können, was sie sich vornehmen. Ich will den Kindern zwar vermitteln, dass es wichtig ist, dass man auch Respekt hat, aber man darf sie dabei nie bevormunden, denn das mag kein Kind.“

Darf man sich auf weitere Kinofilme von und mit Ihnen freuen? Ist schon etwas in Planung?

„Im Moment ist zwar noch nichts Konkretes geplant, aber es wird auf jeden Fall wieder etwas geben!“

Das Interview führte Stefanie Sick.

Kinostart von "Tom Turbo - Von 0 auf 111" ist am 20. Dezember. | Foto: © Luna Filmverleih
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