Brenner Basistunnel
Anschlagfeier für größtes Baulos in Österreich

Leonore Gewessler nahm die erste Sprengung am Baulos Sillschlucht-Pfons vor.  | Foto: BBT SE
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  • Leonore Gewessler nahm die erste Sprengung am Baulos Sillschlucht-Pfons vor.
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Bei der Anschlagfeier 400 Meter unterhalb der Sillschlucht gab Leonore Gewessler den offiziellen Startschuss für die Tunnelbauarbeiten in ein der größten Baulose auf österreichischem Projektgebiet. Neben der Ministerin, die auch die Tunnelpatenschaft übernahm, wohnten auch internationale Ehrengäste der Veranstaltung bei.  

INNSBRUCK. Unter dem Brennerpass entsteht die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt. Nicht nur dem Güterverkehr wird mit ihr eine attraktive Alternative geboten, auch der Personenverkehr wird eine ganz neue Dimension des Reisens erfahren. Der 14,3 Kilometer lange Abschnitt, der von der Sillschlucht über das Ahrental bis nach Pfons/Navis führt, ist einer der größten Bauabschnitte, das seit Beginn des Jahres realisiert wird und wird in Verbindung mit dem Baulos Pfons-Brenner von Innsbruck bis zur Landesgrenze führen. Bei der heutigen Anschlagfeier übernahm Bundesministerin Leonore Gewessler nicht nur die Tunnelpatenschaft, sondern führte auch die erste symbolische Vortriebssprengung des Bauloses H41 durch. "Der Brenner Basistunnel ist ein Projekt von enormer Bedeutung. Mit diesem Tunnel ensteht zwischen Österreich und Italien die Zukunft der europäischen Mobilität: Schnell, auf der Schiene und klimafreundlich. Ich danke den Mineurinnen und Mineuren, die hier im Baulose H41, diese Zukunft in den Berg graben. Es erfüllt mich mit großem Stolz, dass ich diesen Arbeiten als Tunnelpatin Mut und Glück wünschen darf", so Gewessler.

Ausbruch mit Bohrmaschinen und Sprengungen

Im Baulos "H41 Sillschlucht-Pfons" wird neben dem maschinellen Ausbruch auch mittels Sprengungen gearbeitet. Außerdem erfolgen umfangreiche Innenausbauarbeiten in den beiden Haupttunnelröhren über eine Gesamtlänge von knapp 30 Kilometern. Auch die Errichtung einer Brücke über die A13 Brennerautobahn ist Teil der Bauarbeiten. Das anfallende Tunnelausbruchsmaterial wird vorwiegend über Förderbänder durch den bereits vorhandenen Erkundungsstollen auf die Deponie Padastertal bei Steinach am Brenner transportiert. Insgesamt 7,7 Millionen Kubikmeter Ausbruchsmaterial werden dort deponiert werden, was mehr als die Hälfte des gesamten Materials auf österreichischem Projektgebiet entspricht. Die Form des Tals wird sich dadurch von einem V-förmigen über die Jahre zu einem U-förmigen ändern. 

Freude bei den Ehrengästen der Anschlagsfeier über den geglückten Baulosauftakt.
Vlnr-hintereReihe.: Pat Cox, EU Koordinator Scan-Med; Judith Engel, Vorstandsdirektorin ÖBB Infrastruktur AG; Ingrid Felipe, LH-Stellvertreterin Land Tirol; Daniel Alfreider, Mobilitätslandesrat Südtirol;Georg Willi, Bürgermeister Landeshauptstadt Innsbruck; Katharina Willi, Tunnelpatin Baulos Sillschlucht; | Foto: BBT SE
  • Freude bei den Ehrengästen der Anschlagsfeier über den geglückten Baulosauftakt.
    Vlnr-hintereReihe.: Pat Cox, EU Koordinator Scan-Med; Judith Engel, Vorstandsdirektorin ÖBB Infrastruktur AG; Ingrid Felipe, LH-Stellvertreterin Land Tirol; Daniel Alfreider, Mobilitätslandesrat Südtirol;Georg Willi, Bürgermeister Landeshauptstadt Innsbruck; Katharina Willi, Tunnelpatin Baulos Sillschlucht;
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Mit Highspeed durch die Alpen

Der Brenner Basistunnel wird sowohl die Streckenlänge als auch die Fahrzeit zwischen Innsbruck und Franzensfeste (ITA) für den schienengebundenden Verkehr reduzieren. Personenzüge werden mit mehr als 200 km/h durch die Tunnelröhren fahren und die Fahrzeit von aktuell 80 Minuten auf 25 Minuten reduzieren. Durch den Wegfall der Steigungen werden in Zukunft auch längere und schwerere Güterzüge die Strecke passieren können und gleichzeitig die Energiekosten für den Transport von Gütern deutlich reduzieren. "Wenn der Brenner Basistunnel fertiggestellt ist, wird man in einer dreiviertel Stunde von Innsbruck in Bozen sein", fasst Landeshauptmann Günther Platter die Vorteile zusammen.  Wie ÖBB-Infrastruktur Vorstandsdirektorin Judith Engel betont, "verbindet Der Brenner Basistunnel Wirschaft und Menschen in Europa. Er ist wesentlicher Bestandteil des europäischen Skandinavien Mittelmeer Kernnetzkorridors." Das Baulos Sillschlucht-Pfons soll voraussichtlich 2028 fertiggestellt sein, der Brenner Basistunnel nicht vor 2032.  

Bei der Anschlagfeier des Bauloses Sillschlucht-Pfons war einiges los. | Foto: David Zennebe
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