„Der Mensch ist leider ein Ferkel“

Einer der zwei Müllberge: Dieser ganze Müll lag unter der Brücke.
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  • Einer der zwei Müllberge: Dieser ganze Müll lag unter der Brücke.
  • hochgeladen von Verena Kretzschmar

Innsbruck prahlt mit den Bergen und der unberührten Natur. Es gibt aber eine Sache, die diese Idylle trübt: Der Müll.

(vk). Zusammen mit einigen Asylanten aus dem Asylantenheim in der Rossau räumt Karl-Heinz Langhofer, GF der Wasserwacht, immer wieder die Sill- und Innufer oder auch den Rapoldipark auf. Was dabei alles zu finden ist, ist erschreckend. „Der Mensch ist ein Ferkel“, bringt es Langhofer auf den Punkt. Überall lassen die Menschen ihren Dreck liegen. Die vier Flüchtlinge bekommen für diese Arbeit 3 Euro pro Stunde. Vier Stunden sind sie meistens unterwegs.

Halbe Lkw-Ladung voll Müll
Vergangene Woche hat sich Langhofer die Sillschlucht vorgenommen. Rausgekommen ist eine halbe Lkw-Ladung voller Müll. „Das ist eine Frechheit. Ich kapiere das nicht, was tun die Menschen bei sich zu Hause. Lassen sie dort auch den Müll einfach liegen?“, ist Franziska, auch ein Mitglied der Wasserwacht, erzürnt. Auch sie hilft so wie die vier Asylnten Leban aus Sri Lanka, Kunsel und Kunga aus Tibet und Ferus aus Afghanistan immer bei den Aufräumaktionen tatkräftig mit.

Vom Klo bis zur Dunstabzugshaube
Weggeworfen wird in Innsbruck scheinbar alles. Nicht selten werden ganze Säcke voll Haushaltsmüll hinter Plakatwände geschmissen. Oder auch ein improvisiertes Klo findet sich an einem illegalen Zeltplatz unter der Autobahnbrücke bei der Sillschlucht. In der Schlucht selbst wurden neben Unmengen an Plastikmüll auch ein Schlauchboot, ausgenommenen Kabel, eine Dunstabzugshaube, ein Rasenmäherbehälter und ein Radreifen gefunden.

Zur Sache: Eine Arbeit, die so schnell nicht ausgeht
Jede Woche wird derzeit ein anderes Fleckchen vom Müll befreit. Letzte Woche hat die Wasserwacht das Innufer beim Marktplatz gesäubert, diese Woche ist der Rapoldipark an der Reihe. Die Zusammenarbeit mit dem Asylantenheimen gibt es seit zwei Jahren und funktioniert laut Karl-Heinz Langhofer von der Wasserwacht sehr gut. Die Wasserwacht selbst befreit schon seit 35 Jahren die Gewässer vom Müll. Wer ein verdrecktes Ufer sieht, soll sich bei Langhofer melden: 0664/1133818

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