Convenience

Fleisch und Brot aus dem Automaten

Um mit der Konkurrenz mithalten zu können, muss man sich heutzutage etwas einfallen lassen.

Es gab eine Zeit, da waren Metzger und Bäcker im Mittelpunkt des wirtschaftlichen Wettbewerbs. Mittlerweile werden sie immer mehr von Supermärkten und Convenience-Produkten vertrieben. Deshalb tauchen rund um Innsbruck vermehrt Lebensmittelautomaten auf. In der Igler Straße befindet sich ein Brot- und Milchautomat; in den Viaduktbögen kann man sich frisches Brot besorgen und gleich in der Nähe – Prinz-Eugen-Straße – steht auch schon der erste Fleischautomat.

Grund: Personalmangel

Die Metzgerei Stolz wirkt dem Personalmangel kreativ entgegen: Seit der Renovierung im September steht ein Fleischautomat vorm Laden – in Innsbruck derzeit einmalig. „Wir hören immer wieder, dass unsere Öffnungszeiten zu kurz sind. Wir finden niemanden, der nachmittags arbeitet“, erklärt Geschäftsführer Peter Stolz. Deshalb investierte er rund 20.000 Euro in den Automaten, der 24 Stunden in Betrieb ist und drei Mal am Tag aufgestockt wird. Im Sortiment finden sich nicht nur Klassiker wie Würstchen, sondern beispielsweise auch selbst gekochtes Gulasch. "Die Leute sind zufrieden damit und der Aufpreis, den ich verrechne, hält sich mit durchschnittlich 50 Cent im Rahmen." Vor Randalierern fürchtet sich Stolz nicht: „Der Automat ist versichert und bei einer gröberen Erschütterung wie einem Schlag oder Tritt geht die Sirene los. Außerdem ist alles videoüberwacht.“

Brot in den Bögen

Sollte man sich mitten in der Nacht hungrig in den Bögen wiederfinden, gibt es auch hier Abhilfe: Wachtler's aus Neu-Rum hat unter der Nummer 107 bereits seit zwei Jahren einen Brotautomaten stehen, der täglich beliefert wird. Einer der Hintergründe dafür war laut Geschäftsführerin Bianca Granig auch der sonntägliche Zugang zu frischem Brot, wobei die Bestrebung dahin geht, den Bäcker am Leben zu halten.