Gegen Gewalt an Frauen
„Frei leben ohne Gewalt“-Fahne für 16 Tage am Rathaus

"Frei leben ohne Gewalt" - mit dieser Botschaft weht die Fahne für 16 Tage vom Rathausbalkon.  | Foto: IKM/M. Darmann
  • "Frei leben ohne Gewalt" - mit dieser Botschaft weht die Fahne für 16 Tage vom Rathausbalkon.
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Der 25. November gilt seit 1981 als internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen. Um ein Zeichen zu setzen, weht bis 10. Dezember eine Fahne mit der Aufschrift „Frei leben ohne Gewalt“ vom Rathausbalkon. Das goldene Dachl wird Orange beleuchtet. 

INNSBRUCK. Für 16 Tage soll die Fahne am Rathaus sichtbar Flagge gegen Gewalt an Frauen und Mädchen zeigen. Der 25. November ist wegen des Schicksals der drei Schwestern Mirabal, die in der Dominikanischen Republik als Bürgerrechtskämpferinnen monatelang gefoltert und anschließend ermordet wurden, von den Vereinten Nationen zum Tag gegen Gewalt an Frauen ernannt worden. „Gewalt gegen Frauen ist eine Verletzung ihrer Grundrechte, zu denen das Recht auf körperliche und seelische Unversehrtheit genauso zählt wie die Gleichstellung der Geschlechter. Gewaltschutz und Unterstützung, aus dem Teufelskreis von häuslicher Gewalt auszubrechen, gehören daher zu den wichtigsten frauenpolitischen Forderungen“, gibt Frauenstadträtin Mag.a Elisabeth Mayr bekannt. 

Goldenes Dachl wird Orange

Das Organ der Vereinten Nationen UN WOMEN hat 2015 die Aktion "Orange the World" in die Welt gesetzt. Anlässlich der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen werden weltweit  Gebäude in oranger Farbe als sichtbares Zeichen der Solidarität mit Opfern von geschlechtsspezifischer Gewalt bestrahlt. In Innsbruck wird das Goldene Dachl von 25. November bis 10. Dezember orange bestrahlt. In den 16 Tagen werden finden unter dem Motto „JIN JIYAN AZADI! FRAU LEBEN FREIHEIT!“ zahlreiche von Frauenorganisationen und Institutionen der Stadt organisierte Veranstaltungen statt. Der Slogan stammt ursprünglich aus dem kurdischen Frauen- und Freiheitskampf, wird mittlerweile aber weltweit im Kontext sozialer Bewegungen gegen patriarchale Systeme verwendet. Ziel der Veranstaltungen ist, das oft verborgene Thema Gewalt an Frauen und Mädchen in die Öffentlichkeit zu bringen und möglichst breit zu sensibilisieren.

Alltägliche Gewalt gegen Frauen

Eine 2014 von der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte veröffentlichte Studie hat erfasst, dass 33 % der Frauen in der EU, was 62 Millionen Menschen entspricht, seit ihrem 15. Lebensjahr zumindest einmal Opfer von körperlicher oder sexueller Gewalt waren. 22 % der Frauen haben unter körperlicher und/oder sexueller Gewalt in der Partnerschaft gelitten. Dazu waren 55 % Opfer von sexuellen Belästigungen. Viele der Übergriffe an Frauen kommen aber nicht an die Öffentlichkeit. 67 % der Befragten, die Opfer von schwerwiegenden Gewaltvorfällen in der Partnerschaft waren, gaben an, diese nicht der Polizei oder anderen Organisationen gemeldet zu haben. Auch in Österreich ist die Gewalt an Frauen ein großes Problem. So ist es der einzige EU-Mitgliedsstaat, in dem im Schnitt mehr Frauen als Männer ermordet werden. Im Laufe des Jahres wurden schon 28 Morde an Frauen verzeichnet. Die Täter waren mehrheitlich nahestehende Männer oder Partner. Im Jahr 2021 wurden österreichweit 3.690 Betretungs- und Annäherungsverbote von der Polizei ausgesprochen.

Informationen zu Veranstaltungen während der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen finden Sie unter www.frauenvernetzung.tirol und www.facebook.com/frauen.vernetzung.tirol.
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