Eklat bei Gedenken
Fundi-Christ zieht mit "Jesus" gegen Trauernde auf
Im Rahmen einer Trauerkundgebung, die im Andenken an den im deutschen Münster getöteten Transmann Malte C. vor der Annasäule abgehalten wurde, kam es zu einem verstörenden Eklat. Ein Teilnehmer der "Österreich betet"-Bewegung, die ebenfalls ihre Gebetsrunde vor der Annasäule abhalten wollte, provozierte erst eine Kundgebungsteilnehmerin und zog in weiterer Folge "mit Jesus in den Konflikt".
INNSBRUCK. Verstörende Bilder spielten sich am Rande einer angemeldeten Trauerkundgebung im Andenken an den Transmann Malte C. ab. Malte C. starb vergangene Woche in einem Krankenhaus im deutschen Münster, nachdem er am Christopher-Street-Day verprügelt wurde. Er versuchte einen Konflikt zu deeskalieren, aber er wurde so stark geschlagen, dass er an den Folgen eines Schädel-Hirntraumas verstarb.
Die Kundgebung in der Maria-Theresien-Straße verlief anfangs völlig friedlich und stand im Zeichen der Besinnung. Als die meisten Teilnehmer des Gedenkens bereits dabei waren wieder aufzubrechen, konfrontierte ein Mitglied der "Österreich betet"-Bewegung die Initiatorin der Gedenkveranstaltung, der auch viele LGBTQIA*-Community-Mitglieder beiwohnten. Auf die mehrfachen Aufforderungen der Veranstalterin, sie in Ruhe zu lassen und zu gehen, reagierte der Mann anfangs nicht. Der Veranstalterin zufolge soll der Mann die Teilnehmer der Trauerveranstaltung als "verlorene Seelen" bezeichnet haben, für die die "Österreich betet-Bewegung" dann auf der anderen Seite des Denkmals lautstark zu beten begann.
Verstörende Szenen
Provoziert von den getätigten Aussagen und den lautstarken Gebeten, drehten die Veranstalter der Trauerkundgebung ihre mitgebrachten Lautsprecher lauter, woraufhin derselbe Teilnehmer der Gebetsrunde, der zuvor den Konflikt angefacht hatte, mit seinem mitgebrachten lebensgroßen Jesus-Banner in Richtung der Kundgebungsteilnehmer aufmarschierte.
Die herbeigerufene Polizei informierte auf Nachfrage des anwesenden BezirksBlätter-Redakteurs, dass es sich bei dem Provokateur um eine bekannte "schwierige Person" handle, das aber beide Veranstaltungen angemeldet wären. Warum eine Trauerkundgebung mit LGBTQIA*-Hintergrund gleichzeitig mit einer Veranstaltung, der manche offensichtlich fundamentale Katholiken angehören, am selben Ort genehmigt wurde, konnte die Polizei selbst nicht beantworten.
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