Brachycephale Hunderasse
Geliebter Mops - überzüchtet und krank

Mag. Marcus Egger | Foto:  Anna Wieser
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INNSBRUCK. Hundehalter und -besitzer werden immer mehr. In jedem zweiten Tiroler- Haushalt findet man einen oder mehrere Vierbeiner. Sie sind Ersatz für eine fehlende Partnerschaft, Kinderlosigkeit oder erwachsene Kinder, Einsamkeit und eine lückenhafte Ansprechbasis. Auch eine gewisse Macht wird über einen Hund (Kampfhund) aufgebaut.

"Ein Hund ist eine Aufgabe und jeden Tag muss man mit ihm arbeiten. Erzieht man den Hund nicht, erzieht der Hund den Menschen!" betont Marcus Egger vom Tiergesundheitszentrum in Innsbruck. Der Mops ist ein anspruchsloser Hund und die beste Ergänzung für Hundehalter, die einen praktischen und braven Weggefährten suchen, aber leider ist er krank." Die Hundebesitzer verschließen ihre Augen. Sie wollen es nicht wahrhaben, denn er ist lieb, brav und bellt selten.

Modehund

Der Mops stammt aus China, wo er vor ca. 2000 Jahren, aus doggenähnlichen Hunden, herausgezüchtet wurde. Er zählt zur Familie der Molossern. 1918 kam er als Modehund auf den Markt. Der Mops ist eine brachycephale Rasse (runder Kopf, große kindliche Augen und Quetschnase).

Tiergesundheitszentrum

Die Gemeinschaftspraxis von Marcus Egger und Isabella Dirnberger ist seit 1. April 2003 unter dem Namen Tiergesundheitszentrum, Tiergartenstraße 43, bekannt. Die Schwerpunkte sind: Internistische Untersuchungen und Behandlungen, chirurgische Eingriffe, zahnärztliche Pflege und Operationen. Golddrahtimplantate (24 Karat Gold) werden bei Arthrosen ins Muskelgewebe eingesetzt (wird auch beim Menschen angewendet).

Mops-Patienten

Zehn bis zwanzig kranke Hunde kommen monatlich ins Tierzentrum.
"Das Problem dieser Rasse ist der verkürzte Gesichts- und Schädelknochen. Die Haut und Schleimhäute sind nicht verkürzt und das ist ein großes Problem! Die meisten Hunde haben Wirbelmissbildungen, eine Faltendermatitis und eine chronische Gastritis. Die Hautfalten im Rachen ähneln die eines Schäferhundes. Sie haben eine verschärfte Atmung. Durch die abnormal gestaltete Nasenmuschel gelangt zu wenig Luft, dadurch entsteht ein Unterdruck in der Luftröhre. Es entsteht ein Drachialkollaps, schwallartiges Erbrechen ist immer wieder zum Beobachten. In Spezialkliniken werden Gaumenplastiken eingesetzt, die Nasenlöcher werden erweitert und bei oftmaligen Kollapsen werden Stands gelegt", erzählt Tierarzt Egger.

Gentherapie

Eine weitere Lösung für diese Hunderasse wäre eine Gentherapie. Nur weiß man leider nicht, wie sich diese "Zellenbastelei" auf den gesamten Hundeorganismus auswirkt. "Wenn der Mops eine länger geformte Nase hätte, wäre schon viel gesundheitlich gerettet. Er könnte herumlaufen und längere Spaziergänge unternehmen", betont Egger. "Ich habe nichts gegen diese Rasse einzuwenden, aber diese Überzüchtung ist für jeden Veterinärmediziner ein großes Problem!"

Wettbewerb für Rassehunde

Bei einem Hundewettbewerb am Messegelände wurde ein Mops vom zuständigen Richter disqualifiziert, da er eine "zu lange Nase" hatte und nicht der Norm entsprach. Die Empörung war groß!

Der Mops ist eine beliebte, jedoch kranke Hunderasse. Für 1.200 Euro kann man sich einen Welpen kaufen. Wichtig:

  • Ist ein Muttertier vorhanden?
  • Steht ein seriöser Züchter dahinter?
  • Stammblatt
  • Impfpass

Noch wichtiger wäre es, sich zu überlegen, ob es Sinn macht, ein krankes Tier zu kaufen. Die zahlreichen Tierarztbesuche sind teuer (trotz Versicherung + Selbstbehalt) und ein intelligenter, charaktervoller Mensch wird sich wahrscheinlich seine Gedanken machen. Wer möchte seinen Hund leiden sehen?

Weitere Informationen unter https://www.meinbezirk./ http://www.tierarzt-innsbruck.at/ https://www.tierschutzverein-tirol.at

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