Verein Sicheres Tirol
Jeder Unfall im Haushalt weniger entlastet die Ärzte und Spitäler

Mehr als die Hälfte der Haushaltsunfälle passieren durch „Stolpern und Ausrutschen“ verbunden mit Unaufmerksamkeit und Ablenkung.  | Foto: Pixabay/KlausHausmann
  • Mehr als die Hälfte der Haushaltsunfälle passieren durch „Stolpern und Ausrutschen“ verbunden mit Unaufmerksamkeit und Ablenkung.
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TIROL. Die Ausgangsbeschränkung durch die Corona-Krise verlangt von uns vermehrte Vorsicht vor Haushaltsunfällen! Das Verlassen des eigenen Wohnsitzes ist grundsätzlich verboten, nur in manchen Ausnahmen gestattet. Daher muss sich die Bevölkerung jetzt vorwiegend in den eigenen vier Wänden aufhalten.

Was tun zuhause?

Viele Personen nutzen die Zeit der defacto Ausgangssperre um die Wohnung durchzuputzen, gründlich aufzuräumen oder im Haus längst fällige Reparaturen zu erledigen. Tätigkeiten wie diese erhöhen natürlich die Unfallgefahren, wie die Statistik eindeutig beweist.
Allein in Tirol haben sich im Haushalt im Jahr 2018 über 30.000 Personen so schwer verletzt, dass diese in einem Krankenhaus ambulant oder stationär behandelt werden mussten. Im Haushalt ereignen sich im Schnitt vier mal so viele Unfälle wie im Straßenverkehr. 

Appell an die Bevölkerung

Dr. Karl Mark, Präsident Verein SICHERES TIROL, appelliert daher eindringlich an die Bevölkerung:

„Diese herausfordernde Zeit bedeutet unter anderem auch, dass wir besonderes Augenmerk auf die Vermeidung von Unfällen im eigenen Heim legen müssen. Jeder Unfall im Haushalt weniger, entlastet jetzt unsere Kliniken und Ärzte, die ohnehin durch die Coronakrise sehr ausgelastet sind. Daher bitte um besondere Vorsicht bei den häuslichen Tätigkeiten! Bitte beachten sie daher auch unsere Sicherheitstipps."

Vor allem Kinder und ältere Menschen sind von den Folgen betroffen. Es sind oft die „lächerlich“ kleinen Ursachen, Stolperfallen, welche zu schweren Stürzen und damit zu langwierigen gesundheitlichen Folgen und Leid führen..

Tipps beherzigen, unfallfrei bleiben

Stolperfallen vermeiden:

  • herumliegende Gegenstände, wie Kabel, beseitigen
  • Teppiche mit Antirutschmatte fixieren
  • keine nassen Böden zurücklassen
  • Bettvorleger fixieren mit Antirutschmatte
  • achten Sie auf saubere Bodenbeläge im Badezimmer und WC
  • Rutschfeste Matte in der Badewanne, in der Dusche und auch vor der Badewanne und Dusche
  • gleitfeste Bodenbeläge
  • Haltegriffe in der Badewanne, Dusche (eventuell Duschsitz)

Türschwellen:

  • sollen entfernt werden (niveaugleich), wenn dies nicht möglich ist, gut sichtbar markieren mit farbigen, reflektierenden Leuchtstreifen

Beleuchtung:

  • gut und ausreichende Beleuchtung in allen Räumen
  • Bewegungsmelder für Räume welche nicht ständig bewohnt, benützt werden wie Stiegen, Keller, Dachboden

Möbel und Dekoration:

  • Sessel, Tische usw. werden oft als Stütze verwendet: diese sollten möglichst schwer sein und festen Stand haben
  • Dekoration wie z. B. auch Zimmerpflanzen so stellen, dass sie nicht im „Weg“ sind
  • Die Höhe des Bettes soll leichtes Aufstehen ermöglichen

Stufen und Treppen:

  • rutschfester Belag, rutschhemmende Leisten – wo möglich farbig, kontrastreich
  • feste Haltegriffe, durchgehender Handlauf, am besten beidseitig
  • ausreichende Beleuchtung - allenfalls mit Bewegungsmelder
  • Keine Aufstiegshilfen vor Fensterbrüstungen und Balkone (große Gefahr für Kinder)
  • nur Haushaltsleiter verwenden mit breiten Tritten (keine Sprossen) mit soliden, rutschfesten Füssen

Schuhwerk:

  • womöglich nicht „Lieblingsschlapfen“ verwenden, sondern feste Hauspatschen mit rutschfester Sohle, gilt vor allem für ältere Mitmenschen und Kinder

Bei eingeschränkter Sehkraft:

  • Brille immer griffbereit haben bzw. mit sich tragen, dies gilt vor allem auch in der Nacht. Diese Tipps können Sie selbst in ihrer Wohnung und im Haus „überprüfen“, diese Stolperfallen können Sie ohne größeren Aufwand und finanzielle Mittel selbst beseitigen. Ist das nicht möglich, wenden Sie sich bitte gerne an den Verein Sicheres Tirol, wir stehen Ihnen gerne mit Rat und Hilfe zur Seite.
Sommer 2019: 61 Alpintote in Tirol

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