"Kaddisch für einen Freund"

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Mit einem "sozialpolitischen Filmabend" startete der Katholische Tiroler Lehrerverein im Innsbrucker Haus der Begegnung in den Herbst: Obmann Josef Pallhuber wählte einen deutschen Spielfilm aus dem Jahr 2012 unter der Regie von Leo Khasin: Thema: ein jüdisch/arabischer Generationskonflikt in Berlin Kreuzberg und seine überraschende Lösung.

Ali, der Sohn arabischer Einwanderer in Berlin, verwüstet mit anderen arabischen Jugendlichen die Wohnung des alten russisch-jüdischen Nachbarn Alexander. Nachdem dieser den Jungen erkennt und anzeigt, droht der arabischen Familie die Abschiebung. Alis hochschwangere Mutter verheimlicht dem hasserfüllten und cholerischen Vater die Anzeige und Ali opfert seine Ferien, um gemeinsam mit dem jüdischen Nachbarn die Wohnung zu renovieren. Damit soll die Abschiebung seiner Familie verhindert werden, aber auch die Einweisung des alten Mannes in ein Altersheim. Die beiden Feinde werden durch das gemeinsame Arbeiten schrittweise Freunde - und der Film endet mit einem - wenn auch sehr dramatischen" - "Happy End". Eine zutiefst berührende Geschichte von der Überwindung des tödlichen Hasses zwischen Völkern und Individuen.

Expertendiskussion

Im Anschluss an die Filmvorführung hatten Interessierte die Gelegenheit, mit dem Experten Marc Deiser zu diskutieren. Der junge Jurist hatte gemeinsam mit anderen ebenfalls ein Filmprojekt gestartet, in dem anhand eines beispielhaften Einzelschicksals ein unbegleiteter afghanischer Jugendlicher porträtiert wurde. Er wurde somit aus der anonymen Masse herausgeschält und mit einem Gesicht und Namen versehen vorgestellt. Der Film tourte mit einer begleitenden Bilderausstellung und Diskussionsveranstaltungen durch Tirol und wird derzeit auch in einer Volkshochschule in Wien gezeigt.

Flüchtlingskinder an Schulen

Die Diskussion zeigte, dass die Lehrer im Publikum bereits mit Flüchtlingskindern arbeiten und täglich zu kreativen Lösungsmöglichkeiten greifen müssen, um die rasche Integration zu ermöglichen.
Der nächste Filmabend wird im Jänner stattfinden, mit dem Film "Atem". Man darf schon gespannt sein.

Wo: Haus der Begegnung, Rennweg 12, 6020 Innsbruck auf Karte anzeigen
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