Erde-Brennt Bewegung
Lehrsaal-Besetzung geht in die zweite Woche
Die aktuelle Energiekrise hat den Kampf gegen den Klimawandel in den Schatten gestellt. Am Sonntag ging in Scharm Al-Scheich zum wiederholten Male eine Klimakonferenz ohne nennenswerte Fortschritte zu Ende. Um ein Zeichen für Klimagerechtigkeit zu setzen und um Politik und Universitäten zum Handeln aufzufordern, wird ein Hörsaal der Uni Innsbruck weiterhin besetzt.
INNSBRUCK. "Aktuell haben wir eine brandgefährliche Entwicklung. Im Zuge der Energiekriese gibt es wieder den Schritt hin zu mehr fossilen Energieträgern. Damit wird die Klimakrise noch mehr angefeuert und eine Krise wird auf Kosten der anderen gelöst. Wir nutzen den Raum um Druck zu machen." so die Aktivisten der Erde-Brennt-Bewegung, die sich als Teil der Klimagerechtigkeitsbewegung die an vielen Orten unterschiedliche Formen des Protest wählt, sieht. "'Uns ist wichtig die Ideen, Vernetzungen und den Wandel den wir hier ins Rollen bringen über die Universität hinaustragen, der dann in Tirol, Österreich und auf der ganzen Welt wirkt.", erklären die Besetzer im Gespräch mit den BezirksBlättern. Aktuell werden im Hörsaal drei der Geisteswissenschaftlichen Fakultät die ersten Forderungen ausgearbeitet. Am Wochenende besuchte auch die Grüne Nationalrätin Barbara Neßler die AktivistInnen um sich mit ihnen über ihre Ziele auszutauschen. "Ich habe riesigen Respekt vor den AktivistInnen, die die Uni besetzen und sich für Klimagerechtigkeit und somit für nichts Geringeres als für unsere Zukunft, für das Überleben der Menschheit einsetzen. Das Thema braucht Aufmerksamkeit, weil die Erde brennt und es leider immer noch zu viele gibt, die glauben, man könnte den Brand mit einem Becher Wasser löschen.
Forderungen, Plakate, Vorlesungen
Neben der Ausarbeitung der Forderungen, wurde in den ersten Tagen vorallem der Hörsaal umgestaltet. An den Wänden wurden selbst gestaltete Plakate aufgehängt. Ein Terminplan zeigt Themenbezogene Vorträge, Workshops und Podiumsdiskussionen. Das reguläre Proseminar aus dem Geografie Studiengang, findet, weil themenbezogen, ganz normal statt. Die Gruppe der Besetzer ist abgesehen von der Tatsache, dass sie alle für mehr Klimagerechtigkeit ein Zeichen setzen wollen, heterogen. Während einige im Hörsaal übernachten, sind andere hin und wieder für ein paar Stunden da, wie Gespräche mit den BesetzerInnen beim Lokalaugenschein zeigen. "Wir sind auch hier, weil es auf der Uni zu wenig Sensibilisierung für die Klimakrise gibt. Man kann hier Physik studieren, ohne sich einmal mit der Klimakrise auseinandersetzen zu müssen. Für Klimagerechtigkeit gibt es auf der Universität auch noch keinen Platz, das ist auch unsere Funktion hier", schließen die AktivistInnen.
Am Montag um 17.00 Uhr wird eine Podiumsdiskussion zum Thema Lehre in Zeiten von Krisen stattfinden, für die sich auch mehrere UniversitätsprofessorInnen angekündigt haben.
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