Medizin für Land und Leute: Diagnose Diabetes – was nun?

v. l.: Bezirksobmann Forum Land Dir. Alfred Hanser , Bezirksbäuerin Anna Frank, ao.Univ.-Prof.in Dr.in Monika Lechleitner und Bezirksobmann-Stellvertreter Forum Land Christoph Scherer.
  • v. l.: Bezirksobmann Forum Land Dir. Alfred Hanser , Bezirksbäuerin Anna Frank, ao.Univ.-Prof.in Dr.in Monika Lechleitner und Bezirksobmann-Stellvertreter Forum Land Christoph Scherer.
  • hochgeladen von Barbara Hoffmann-Ammann

Diabetes mellitus, auch Zuckerkrankheit genannt, führt zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel. Weltweit gibt es mehr als 370 Millionen Betroffene. Im Rahmen der Veranstaltung „Medizin für Land und Leute“ am 9. April 2014 erfuhren Interessierte mehr zum Thema „Volkserkrankung Diabetes“ im Mesner Brennstadl in Gaimberg. Primaria ao.Univ.-Prof.in Dr.in Monika Lechleitner, ärztliche Direktorin am Landeskrankenhaus Hochzirl und Vorstandsmitglied der Österreichischen Diabetesgesellschaft, referierte über Warnsignale, den Insulinspiegel und Maßnahmen zur Vorbeugung.

Allein in Österreich leben 400.000 Menschen mit der Diagnose „Diabetes“. Im Wesentlichen wird zwischen Typ1- und Typ2-Diabetes unterschieden. Der Typ 2, auch Altersdiabetes genannt, tritt normalerweise erst ab dem vierzigsten Lebensjahr auf, betrifft aber auch immer mehr Kinder und Jugendliche. Verantwortlich für das vermehrte Auftreten der Zuckererkrankungen sind die Zunahme von Übergewicht und Fettleibigkeit, Bewegungsarmut, Fehlernährung, Rauchen und auch das höhere Lebensalter.

„Ziel der Therapie ist es, den Blutzuckerwert der Patientinnen und Patienten niedrig und konstant zu halten, um Spätfolgen zu vermeiden“, so Lechleitner. Mögliche Folgen einer Zuckerkrankheit können unter Umständen Sehbehinderungen, Nierenerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Durchblutungsstörungen sowie Bluthochdruck und damit verbunden ein erhöhtes Schlaganfall-Risiko sein.

Warnsignale für die Volkserkrankung Diabetes

Wer vermehrt Durst hat und einen verstärkten Harndrang verspürt, einen Gewichtsverlust beobachten kann, sich schwach fühlt, öfter an Infekten leidet und Sehstörungen hat, sollte dringend eine Ärztin bzw. einen Arzt aufsuchen und sich testen lassen. „Insulin ist ein Hormon der Bauchspeicheldrüse und ist von zentraler Bedeutung für den Zuckerhaushalt“, erklärt Lechleitner. Wenn Insulin gänzlich fehlt und nicht vom Körper produziert werden kann, handelt es sich um Typ1-Diabetes. In diesem Fall ist eine Insulintherapie lebensnotwendig. Beim Typ2, rund 90 Prozent der DiabetikerInnen sind davon betroffen, wird Insulin zwar produziert, aber dessen Wirkung ist fehlerhaft und hier reicht meist ein orales Antidiabetikum. „Die Blutzuckerselbstkontrolle ist ein unabdingbares Muss für jede Patientin und jeden Patienten“, betont Lechleitner.

Hilfestellung für Betroffene

Betroffene sollten viel Obst, Gemüse, Fisch, weißes Fleisch und komplexe Kohlenhydrate zu sich nehmen. Zucker vollkommen zu vermeiden ist aber nicht notwendig, allerdings darf die Zuckerzufuhr nicht mehr als zehn Prozent der Gesamtenergie ausmachen. Empfehlenswert ist weiters eine Mischung aus einem Ausdauertraining und einem Widerstands- bzw. Krafttraining.“

Zur Person

Primaria ao.Univ.-Prof.in Dr.in Lechleitner ist seit 2005 ärztliche Direktorin am Landeskrankenhaus Hochzirl. Dort ist seit 1964 der geriatrische Schwerpunkt des Landes Tirol verankert. Ihre wissenschaftliche Tätigkeit umfasst unter anderem zahlreiche Dissertationsprojekte, wissenschaftliche Studien und Publikationen zu Themenbereichen der Geriatrie, Diabetes mellitus und Stoffwechselerkrankungen.

Vortragsreihe Medizin für Land und Leute

Das Forum Land und die Medizinische Universität Innsbruck haben eine fruchtbare Zusammenarbeit beschlossen: die Vortragsreihe „Medizin für Land und Leute“. Wissenschaft und Medizin soll den Menschen durch die besten ReferentInnen der Innsbrucker Universitätsklinik von Landeck bis Lienz nahe gebracht werden. Denn: Gesundheit geht uns alle an! Die Vorträge beginnen um 19:30 Uhr, die Teilnahme ist kostenlos!

Wo: Mesner Brennstadtl, Gaimberg auf Karte anzeigen
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