Technischen Fakultät
Prachensky und Heiß-Gebäude mit neuem Lernzentrum
Am Campus Technik der Universität Innsbruck hat ein modernes Lern- und Lesezentrum geöffnet. Es bietet neben dem Zugang zu wissenschaftlicher Literatur auch über 120 Arbeitsplätze für Studierende. Das architektonische Erbe der Erbauer Prachensky und Heiß konnte bei der Sanierung und Erweiterung bewahrt werden.
INNSBRUCK. Das Bibliothekszentrum West wurde offiziell seiner Bestimmung übergeben. „Damit steht den vier Fakultäten am Campus – Architektur, Technische Wissenschaften, Mathematik, Informatik und Physik sowie Biologie – eine gemeinsame, moderne und zentral gelegene Bibliothek zur Verfügung“, freute sich Wolfgang Streicher, Vizerektor für Infrastruktur der Universität Innsbruck bei der Eröffnung. „Wir konnten das architektonische Erbe dieses in den 1960er-Jahre errichteten Gebäudes erhalten und das Projekt dennoch nachhaltig und energieeffizient umsetzen.“
Bibliothek
Diese Einrichtung der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol ergänzt durch eine aktuelle Freihandbibliothek mit den wichtigsten Referenzwerken und Lehrbüchern sowie einen umfassenden Zeitschriftenbestand vor Ort 70.000 facheinschlägige E-Books und 22.000 wissenschaftliche E-Journals der Bibliothek. „Dank der umsichtigen Renovierung und der raschen Umsetzung können wir nun ein modernes Lern- und Lesezentrum mitten am Campus Technik eröffnen. Wir freuen uns sehr, dass die nachhaltige Vorgehensweise bei der Planung und Realisierung des Baus es ermöglichte, das Optimum aus den bestehenden Strukturen herauszuholen und eine ausgesprochen angenehme und konzentrierte Raumatmosphäre geschaffen werden konnte“, sagte Eva Ramminger, die Leiterin der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol.
Rationale Bauweise
1966 gewannen die Architekten Hubert Prachensky und Ernst Heiß den österreichweit ausgeschriebenen Wettbewerb zur Errichtung der Technischen Fakultät der Universität Innsbruck. Direktes Vorbild für den Entwurf war die Universität Bochum – um ein „zentrales Forum“, das „einem Dorfplatz“ nachempfunden“ ist, gruppieren sich die Gebäude von Architektur und Technischen Wissenschaften, Dekanat, Mensa, Hörsaaltrakt und die Bibliothek, die durch ein gemeinsames Grundrissraster aufeinander bezogen sind. Das Bibliotheksgebäude besticht durch seine rationale Bauweise, die vor allem durch Betonfertigteile eine schnelle Umsetzung des Bauprojektes ermöglichte. Bestimmend für das äußere Erscheinungsbild ist die horizontale Gliederung der Fassade mittels Klinkersteine, Sichtbeton und der markanten Fensterteilung. Das Raumprogramm sah ein zweigeschossiges Büchermagazin im Obergeschoß des Gebäudes vor. Am Ende des Sommersemesters 2013 wurde das Bibliotheksgebäude für den Publikumsbetrieb geschlossen und nur noch als Bücherspeicher genutzt. Im Jahr 2021 wurde die Reaktivierung der Bibliothek in Angriff genommen. Hintergrund war die Zusammenführung der Bibliotheken an einem Standort am Campus Technik. Um das architektonische Erbe des Architektenteams Prachensky und Heiß zu bewahren, wurde Architektin Kathrin Aste beauftragt, unter Rücksichtnahme auf die Beibehaltung des charakteristischen Bestandes, behutsame gestalterische Akzente hinsichtlich Materialität, Oberflächengestaltung und Mobiliar vorzunehmen.
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