Was tun bei Schlaflosigkeit?

MINI MED Programmdirektorin Aniketa Seelos-Prock mit Birgit Högl und Hartmann Hinterhuber
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(K)ein MINI MED Vortrag zum Einschlafen fand vergangenen Dienstag im Hörsaal der Frauen-Kopf-Klinik statt. Dabei referierten, unter der Moderation von Dieter zur Nedden, der emeritierte Direktor der Universitätsklinik für Psychiatrie Hartmann Hinterhuber sowie die Leiterin der Schlaflabors und -ambulanz der Neurologie Birgit Högl über Schlafstörungen aus Sicht des Mediziners und Psychiaters. Heute schläft die Hälfte der Bevölkerung weniger als sieben Stunden pro Nacht. Dieser Schlafmangel wirkt sich auf die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit aus, aber auch auf das Gewicht. "Auch gesunde Menschen, die zu wenig schlafen, haben ein erhöhtes Übergewichtsrisiko", so Högl. Doch was, wenn man nicht schlafen kann? Schlaflosigkeit hat häufig psychische Ursachen wie Depressionen, Ängste oder aber auch unrealistische Vorstellungen vom Schlafen. "Vor allem die Überbeschäftigung mit dem Schlafen ist häufig Grund einer Störung", so Hinterhuber. Helfen können unter anderem Stressreduktion, Regelmäßigkeit des Schlafverhaltens, Entspannungsübungen wie Yoga oder Meditation.

Was sind Schlafstörungen?
Laut Definition leidet man an einer Schlafstörung, wenn man mindestens drei mal in der Woche im Monat nicht ein- bzw. durchschlafen kann. Insgesamt leiden ca. 15 bis 30 % der Bevölkerung an solchen Störungen und dabei sind Frauen etwas häufiger betroffen als Männer. Schlafstörungen führen zu einem signifikanten Leiden und häufig zu sozialen, familiären und beruflichen Einschränkungen. Das Problem erledigt sich häufig nicht von selbst und die Hälfte aller Betroffenen leidet länger als 5 Jahre an Insomnie, fast 80 % länger als ein Jahr.

Therapiemöglichkeiten
Wichtig für einen guten Schlaf sind Regelmäßigkeit, der Verzicht auf den Mittagsschlaf, Beschränkung der Bettliegezeit sowie der Verzicht auf Alkohol, Nikotin und Kaffee. Vor allem sollte eine Pufferzone zwischen dem Alltag und dem Schlafen eingehalten werden und auf nächtliches Essen und körperliche Betätigung direkt vor dem Schlafen verzichtet werden. Man sollte das Bett nur zum Schlafen benutzen (kein TV) und durch Entspannungsübungen versuchen, Stress abzubauen. Hilfreich kann vor allem bei einer Überbeschäftigung mit dem Schlafen (Ich muss jetzt schlafen!) eine sogenannte paradoxe Intention sein, indem die Augen bewusst offen gehalten werden, um bewusst wach zu bleiben. Meist schläft man dadurch bald ein. Auch ein sogenannter "Grübel-Stuhl" kann helfen. Hier baut man seine ganzen Sorgen und Probleme auf besagten Stuhl ab, und geht erst dann ins Bett, wenn man "ausgegrübelt" hat. Eine sinnvolle Technik bietet auch ein Gedankenstopp-Training, um negative Gedanken und Probleme vor dem Schlafen bewusst zu stoppen und sich eher auf angenehmere Dinge zu konzentrieren, um anschließend besser einzuschlafen.

Mehr Informationen sowie Kontaktdetails der Schlafambulanz Innsbruck finden Sie hier.

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