Polit-Ticker
50-Meter-Schwimmhalle und Sonder-Gemeinderat

Rechts im Bild befindet sich das 50-Meter-Schwimmbecken, das Dach der Halle dient als Liegewiesen. | Foto: Foto (Studie) Bauconzept
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Die 50-Meter-Schwimmhalle steht wieder im Mittelpunkt: Die SPÖ wartet auf den Zeitplan, der ÖVP fehlen noch Details. Die Innsbrucker Grünen wollen sich jetzt auf die Sanierung des Hallenbades Höttinger Au konzentrieren. Die Liste Für Innsbruck plädiert für einen Neubau am Tivoli-Areal. LA Evelyn Achhorner bleibt skeptisch. Der Sonder-Gemeinderat zur Strompreiserhöhung erhält Unterstützung durch die FPÖ.

INNSBRUCK. Laut der nun vorliegenden Studie, die das Land Tirol in Auftrag gegeben hat, ist eine 50-Meter-Schwimmhalle beim Landessportzentrum und damit in Innsbruck realisierbar. „Das wäre natürlich ideal, weil der Leistungssport verschiedenster Disziplinen hier am Areal bereits ein bewährtes zu Hause hat“, kann Sportstadträtin Elisabeth Mayr dieser Variante einiges abgewinnen. „Den allgemeinen Mangel an Wasserflächen müssen wir aber weiterhin im Auge behalten, denn auch für den Breitensport und das Schwimmenlernen sowie das Schulschwimmen müssen wir genug Wasserfläche zur Verfügung stellen und somit die dafür notwendigen Möglichkeiten schaffen und erhalten“, betont Mayr. Jetzt gilt es abzuwarten, ob und wie ein 50m-Hallenprojekt auf dem Areal des Landessportzentrums umgesetzt und welcher Zeitplan dafür vorgesehen wird. Es gilt jedenfalls zu verhindern, dass aufgrund von Bauarbeiten im schlechtesten Fall zwei Schwimmhallen (LSZ und Höttinger Au) gleichzeitig geschlossen werden. Würde dieser Fall eintreten, dann müssten die Schwimmbegeisterten auf einen großen Teil der in Innsbruck zur Verfügung stehenden Wasserfläche (12 x 25m Bahnen) für einen sehr langen Zeitraum verzichten, was zweifellos zu großer Unzufriedenheit führen würde.

Keine Details

"Wir begrüßen den neuen Vorstoß, ein 50-Meter-Schwimmbecken in Tirol zu bekommen. Als Volkspartei unterstützen wir grundsätzlich jede Initiative, die den Schwimmsport fördert. Angesichts des Bevölkerungszuzugs im Ballungsraum Innsbruck werden in Zukunft definitiv mehr Wasserflächen benötigt. Bedauerlicherweise wurde die Tivoli-Variante von Bürgermeister Willi und den Grünen kontinuierlich blockiert", erklärt die VP-Innsbruck in einer Aussendung.

"Da uns derzeit jedoch noch keine konkreten Pläne und Zeitvorgaben vorliegen, können wir keine umfassende politische Beurteilung zu diesem Projekt abgeben und auch nicht mögliche Folgewirkungen auf die Innsbrucker Bäderlandschaft einschätzen“, so GR Andreas Wanker.

Hallenbad Höttinger Au im Fokus

Positiv beurteilen die Innsbrucker Grünen in einer Aussendung den Vorstoß von LHStv. Georg Dornauer, die Errichtung eines 50-Meter-Beckens im Landesleistungssportzentrum zu realisieren, womit auch die Kosten für dieses alleinig beim Land liegen würde. Somit kümmert sich das Land um die Leistungssportlerinnen und -sportler und die Stadt Innsbruck um die Innsbruckerinnen und Innsbrucker.

Anmerkung der Redaktion: Gegenüber der BezirksBlätter-Redaktion Innsbruck hält das Land Tirol fest, dass die Errichtung einer 50-Meter-Schwimmhalle im Rahmen der Sanierung des Landessportcenters eine Variante ist, die derzeit geprüft wird. Eine Entscheidung sei dazu noch nicht gefallen. Betreffend der Kosten wird davon ausgegangen, dass bei der Errichtung des Leistungssportzentrums sich auch der Bund beteiligt. Eine genaue Kostenaufteilung ist aber erst nach der Standortauswahl möglich. Im Interview mit den BezirksBlätter-Redaktion Innsbruck erklärt LHStv. Georg Dornauer: "Was den Schwimmbereich betrifft, wird aktuell und schnellstmöglich eine umfassende Bäder-Studie erstellt. Auf diese fundierte Grundlage aufbauend werden weitere Schritte gesetzt. Neben dem Erhalt bestehender Infrastruktur steht in diesem Bereich jedenfalls das seit Jahren diskutierte 50-Meter-Becken auf der Agenda. Dafür laufen aktuell konkrete Gespräche einen geeigneten Standort betreffend. Es gibt derzeit mehrere potenzielle Möglichkeiten, die wir als politisch Verantwortliche jetzt auf Machbarkeit und Sinnhaftigkeit prüfen, um die beste Lösung zu finden. Ein Ergebnis erwarte ich mir im Herbst diesen Jahres."

Das Dossier der BezirksBlätter zum Thema 50-Meter-Schwimmhalle

Standort Höttinger Au

„Im Westen der Stadt leben viele Menschen und junge Familien, dort befinden sich auch zahlreiche Bildungseinrichtungen – der Erhalt der dortigen Wasserfläche ist essenziell“, betont Dejan Lukovic, Klubobmann der Grünen in Innsbruck. Die IKB haben in der Schwimmbad-Frage die verschiedenen Möglichkeiten ausführlich geprüft: Ein 50-Meter-Becken im Tivoli hätte ca. 36 Millionen Euro, im Höttinger Hallenbad sogar ca. 43 Millionen Euro gekostet – mit Stand 01.01.2022 und lediglich einer Valorisierung von 2,5% - die heute zu berechnenden Kosten wären also wahrscheinlich viel höher, der laufende Betrieb ist noch gar nicht inkludiert. Dem entgegen steht die Renovierung und Erweiterung des Höttinger Hallenbades um ein weiteres 25-Meter-Becken mit Kosten von 24,4 Millionen Euro. „Für uns Grüne liegt auf der Hand, von welcher Variante die Innsbrucker:innen mehr profitieren würden. Im Zuge einer Sanierung könnte das Höttinger Hallendbad auch mit Wohnbau überbaut und so zusätzlicher Mehrwert geschaffen werden“, argumentiert Lukovic abschließend.

Konzept über den Standort IBK und Hallenbad-Zukunft

Gordischer Knoten

Für Innsbruck zeigt sich über die erfreuliche Ankündigung von Landeshauptmannstellvertreter Dr. Georg Dornauer - wonach im Herbst die Realisierung einer 50-Meter-Schwimmhalle angegangen wird - höchst erfreut. Durch diese Maßnahme werden weitere wünschenswerte Lösungen im Bereich Schwimmen und studentischem Wohnen möglich. "Mit der Ankündigung des Landes Tirol ergeben sich nun ganz neue Möglichkeiten für die Landeshauptstadt. Durch die Deckung des Bedarfes einer 50-Meter-Schwimmhalle bei der Olympiaworld, kann das am Ende seiner Lebenszeit befindliche Schwimmbad in der Höttinger Au auch durch einen kompakten, platzsparenden und energetisch auf dem neuesten Stand der Technik errichteten Neubau am Tivoli-Areal ersetzt werden. Damit gibt es auch keinen mehrjährigen Ausfall von Wasserflächen im Falle einer ohnehin schwierigen und wenig sinnvollen Sanierung am Standort Höttinger Au", so GR Lucas Krackl.

Jedes Innsbrucker Kind soll schwimmen können

"Jedes Kind in Innsbruck sollte schwimmen lernen, weshalb ich im Zuge einer Diskussion über Unterstützung von Schwimmkursen vorgeschlagen habe, dass wir als Stadt Innsbruck jedem Jahrgang der zweiten Schulstufe - das sind jährlich rund 1.000 Kinder - den Selbstbehalt für das Schulschwimmen bezahlen. Eine große Erleichterung für die Eltern aber ein noch größerer Beitrag für die Sicherheit unserer jungen Mitbürger. Denn durch erhöhte Schwimmkompetenz können unsere Kinder sicher und mit großer Freude eines der städtischen Schwimmbäder besuchen und ihre Freizeit genießen", so StR Christine Oppitz-Plörer.

Ganzjährige Nutzung Tivoli

"Wir haben immer argumentiert, dass die großzügigen und schönen Flächen am Tivoli nur wenige Monate im Jahr genutzt werden können, obwohl es viele zusätzliche Tage im Jahr gibt, an denen der Außenbereich höchst attraktiv wäre. Durch die Kombination von Freibad und Hallenbad wird dieses Problem wunderbar gelöst und es entstehen darüber hinaus personelle Synergien - vor allem im Sommer. Ein Gewinn für alle Sport- und Freizeitsuchenden", so GR Kurt Wallasch.

Nachnutzung

"Für die Nachnutzung des Schwimmbades in der Höttinger Au ist schon länger ein Studentenheim angedacht. In perfekter Lage zur Uni und nahezu direkt am Inn gibt es kaum besser geeignete Plätze in der Stadt, um Studierende gut unterzubringen und so den überhitzten Wohnungsmarkt ein Stück weit zu entlasten. Wir gehen davon aus, dass Stadträtin Mayr umgehend die Arbeitsgruppe für die 50-Meter-Schwimmhalle einberuft, um die neuesten Erkenntnisse in die weiteren Planungen für Studentenheim und Schwimmbad Tivoli einfließen lassen zu können", schließen Oppitz-Plörer, Krackl und Wallasch unisono.

Noch nicht fixiert

Die andauernde Debatte um ein Leistungszentrum für den Schwimmsport nimmt FPÖ-Sportsprecherin LA Evelyn Achhorner zum Anlass, darauf zu verweisen, dass das angekündigte 50-Meter-Becken im Landessportzentrum in der Olympiaworld nichts mehr als eine Option ist. „Diese Halle wäre nur ein Trainingszentrum, aber ohne eine Möglichkeit, internationale Wettkämpfe durchzuführen. Ohne Zuschauertribünen und anderen Wettbewerbsoptionen vergeben wir viele Chancen, Qualitätssport anzubieten“, so Achhorner, die zugleich daran erinnert, dass das Landessportheim mit Kraft- und  Bewegungsraum gerade neu renoviert wurde, und es bräuchte auf jeden Fall Ersatzflächen. „Zuerst müssen wir ein Sportkonzept für Tirol erstellen, dann ein Schwimmflächenkonzept und daraus kann der Standort dann fixiert werden. Wobei Innsbruck auf jeden Fall zu bevorzugen ist. Weiters brauchen wir einen Olympiastützpunkt, der mit einer Multifunktionshalle auf internationalem Niveau anzudenken ist“, fordert die FPÖ-Politikerin, die hinzufügt. „Sportlandesrat Georg Dornauer hat seine Rechnung ohne den Wirt gemacht.  Ohne Abklärung mit der Stadt und dem Bürgermeister droht dem Projekt ein Schicksal, wie  andere Hochbauten in Innsbruck."

Aktuelles aus der Stadtpolitik im Polit-Ticker der BezirksBlätter

Sonder-Gemeinderat

Vor wenigen Tagen haben Teile der Innsbrucker Bevölkerung ein neues Schreiben der IKB erhalten. „Wenig verwunderlich kann man noch immer nicht zu 100% ableiten, warum die Strompreise zumindest bis zum nächsten Jahr oder vielleicht den kommenden Herbst steigen, wenn andere Stromunternehmen bereits die Preise wieder senken. Auch ist nicht nachvollziehbar, warum Kunden, die sich bis zum 30.06.2023 für einen neuen Vertrag entscheiden, einen Bonus bekommen. Da darf man sich fragen, woher das Geld für diese Reduktion stammt. Ist das für die IKB ein Minusgeschäft oder ist das bereits durch die Strompreiserhöhung gedeckt? Diese Fragen hätte ich als Vizebürgermeister schon gerne geklärt bekommen, denn der grüne Bürgermeister Georg Willi befindet ja öffentlich, dass die Preiserhöhung legitim sei und von Seiten der öffentlichen Hand nichts zu machen sei“, so Vizebgm. Markus Lassenberger. „Die Forderung des Gerechten Innsbruck einen Sonder-Gemeinderat einzuberufen, unterstützen wir natürlich vollumfänglich“, so GR Andrea Dengg, die weiter meint: „Jeder Schritt, der dazu führt, dass Transparenz aber vor allem eine Senkung des Strompreises erwirkt werden kann, ist lobenswert und zu begrüßen.“„Wenn die hohe Politik noch nicht einmal eine Lösung parat hat, ob Endkunden einen Neuvertrag unterschreiben sollten oder nicht, wie soll dann ein Laie das Vertragswerk durchblicken. Es braucht eine transparente Auflistung der Kosten der IKB in Zusammenhang mit der Strombereitstellung, damit sich der Kunde ein Bild davon machen kann, ob er zu viel bezahlt oder nicht. Alles andere erschüttert das Vertrauen in ein städtisches Unternehmen“, so Lassenberger. „Innsbruck darf seine Bürger mit den Strompreisen nicht allein lassen“, so die beiden abschließend.

Hallenbad Höttinger Au: Innsbrucks Grüne wollen sich auf die Sanierung konzentrieren. | Foto: BezirksBlätter Innsbruck
  • Hallenbad Höttinger Au: Innsbrucks Grüne wollen sich auf die Sanierung konzentrieren.
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