ÖGB Tirol
Forderung nach klaren Regeln für Praktika
TIROL. Ein Praktikum gehört für die meisten Schülerinnen und Schüler zur Ausbildung. Bei der Bezahlung und Art der Tätigkeit gibt es jedoch gravierende Unterschiede. Der ÖGB Tirol fordert klare Regeln für Praktika.
„Praktika sind aus der Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken, allerdings brauchen wir faire Regeln – sowohl was die Bezahlung anbelangt als auch die Art der tatsächlichen Arbeit“, fordert Tirols ÖGB-Jugendvorsitzender Thomas Spiegl. Viele Jugendliche werden, anstatt berufsspezifische Tätigkeiten und Kenntnisse vermittelt zu bekommen, zu Hilfsarbeiten eingeteilt.
Lehrlingsentschädigung als Orientierung
Eine angemessene Bezahlung sollte sich laut Spiegl an der Lehrlingsentschädigung orientieren. Er beruft sich zudem auf eine von der Gewerkschaft GPA-djp und der AK Wien im Jahr 2018 veröffentlichte Studie, wonach die Bedingungen für PraktikantInnen nicht die besten sind. „Ein Drittel der Befragten bekam keinen schriftlichen Arbeitsvertrag, knapp die Hälfte musste das Praktikum in einem Bereich machen, der nichts mit der beruflichen Ausbildung zu tun hat. Weitere 10 Prozent bekamen bei ihrem letzten Praktikum überhaupt kein Geld, 10 Prozent wurden mit einem Taschengeld abgespeist“, so Spiegl.
Qualitative Vorgaben
Für Pflichtpraktika fordert Spiegl daher verbindliche Ausbildungsinhalte und klare Rahmenbedingungen: „Die Wirtschaft muss Praktikumsplätze für verpflichtete Jugendliche anbieten und sicherstellen. Es muss eine schulische Zuständigkeit und qualitative Vorgaben bei Organisation, Vor- und Nachbereitung, sowie Dokumentation durch die berufsbildenden Schulen geben.“
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