"Wucherpreise für Löcher"

(gstr). Nach der Kritik vom Sozialpolitischen Arbeitskreis Tirol (SPAK) am Innsbrucker Sozialamt gingen die Wogen hoch. Das Amt hatte den Richtwert für förderbare Wohnungen abgesenkt "und damit waren dutzende arme Menschen von Obdachlosigkeit bedroht", so der SPAK. Der Aufschrei zeigte Wirkung, die Absenkung wurde zurückgenommen. "Am grundsätzlichen Problem hat sich jedoch nichts geändert", schildert Sozial-StR Ernst Pechlaner. "Tatsache ist, dass sich etliche Vermieter exakt am Maximalwert der Förderbarkeit orientieren. Hier werden Mieten von 480 Euro verlangt, für Kleinstwohnungen, die man nur als Löcher bezeichnen kann", schildert Pechlaner die Realität, mit der das Sozialamt tagtäglich konfrontiert ist. Tatsächlich führte dies dazu, dass die Ausgaben der Stadt für Mietzuschüsse in den letzten 12 Monaten um über 20 Prozent gestiegen sind – von 5,2 auf 6,3 Millionen Euro. Angesichts des geltenden Richtwertes ist die Stadt somit gezwungen, Wucherpreise zu bezahlen und Unsummen aus dem Sozialbudget an Immobilienhaie zu verfüttern – eine Umverteilung nach oben also.

Mietobergrenzen gefordert
Pechlaner fordert aus diesem Grund vom Land den Erlass von Mietobergrenzen. "Das wird derartigen Unsitten entgegenwirken. Außerdem wäre es sinnvoll, wenn sich die Zuschussobergrenze nicht mehr am Quadratmeterpreis orientieren würde, sondern pro Person definiert würde", ist Pechlaner überzeugt. "Wir nehmen unsere soziale Verantwortung sehr ernst. Gerade deshalb haben wir die Finanzierbarkeit des Systems im Auge", so der Stadtrat.

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