Frei im Theater: Fairy Queen, Lágrimas Negras
Da Zauberwald, dort Kuba

Das ewige Gezerre um das auserwählte Objekt der Liebe: hier exemplarisch dargeboten von Sascha Zarrabi als Oberon und Anastasia Lerman als Titania, die beide den Indian Boy Giorgos Mitas für sich reklamieren. Im Hintergrund Yi Yu  als Sleep. | Foto: Birgit Gufler
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  • Das ewige Gezerre um das auserwählte Objekt der Liebe: hier exemplarisch dargeboten von Sascha Zarrabi als Oberon und Anastasia Lerman als Titania, die beide den Indian Boy Giorgos Mitas für sich reklamieren. Im Hintergrund Yi Yu als Sleep.
  • Foto: Birgit Gufler
  • hochgeladen von Christine Frei

Eine Bühnenspielfläche, die sich zu einem magischen Feenwald erhebt, ein schwerelos aus der Luft Fäden ziehender Puck, dessen akrobatisches Kopfüber gleich zu Beginn alle verzaubert. Man kam bei dieser „Fairy Queen“ im Großen Haus vergangenen Samstag tatsächlich nicht mehr aus dem Staunen heraus. Handelt es sich dabei doch um ein archetypisch verdichtetes und zugleich hochpoetisches Maskenspiel über die seit Menschengedenken bekannten und praktizierten Spiel(un)arten von Liebesbeziehungen. Der Faschingssamstag erwies sich demzufolge auch als ein geradezu perfekter Premierentermin.

Ein spartenübergreifendes kleines Wunderwerk
Dies alles wurde ausgebreitet auf einem zwischen Purcell und Electronic-Rock changierenden hochatmosphärischen Musikteppich, den Albrecht Ziepert eigens für diese erste spartenübergreifende Produktion des TLT komponiert hat. Die sich etwas sperrig Electronic-Barock-Musiktheater nennt und trotz Viersprachigkeit geradezu federleicht daherkommt. Denn wie Mirella Weingarten hier als Regisseurin, Bühnenbildnerin, Choreografin und Textdichterin Purcells Semi-Oper „The Fairy Queen“ und damit auch Shakespeares Sommernachtstraum intuitiv erfassbar macht und ihr Ensemble, das sich ja aus drei Sparten rekrutierte, zu einem fein abgestimmten Ganzen zusammenführt, das ist nichts weniger als ein kleines Wunderwerk. Ein Beispiel formidabelster Leadership, das man vielleicht auch Manager:innen und Politiker:innen neben allen Kulturbegeisterten dringlich empfehlen sollte.

Comeback-Show auf der anderen Straßenseite
Und um in der Business-Sprache zu bleiben: Grad auf der anderen Straßenseite hob der langjährige Publikumsliebling des TLT Enrique Gasa Valga letzten Freitag im Congress mit „Lágrimas Negras“ und seiner neu formierten Limonada Dance Company seine erste Produktion als eigenständiger Kulturunternehmer aus der Taufe. Eine tourtaugliche und wie immer hochästhetische Tanzshow mit grandioser Live-Musik über das wechselvolle, ungemein berührende Leben der kubanischen Musiklegende Bebo Valdés. Die immer wieder mit begeistertem Zwischenapplaus bedacht wurde, ob nun für die ausdrucksstark dargebotenen Tanzsolis und Pas de deux wie auch für die unfassbaren Tastenkünste von Bebos Enkel Cucurucho Valdés.  Und zuletzt wie eh und je mit minutenlangen Standing Ovations gefeiert wurde.

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