Japanische Kampfkunst
Fabian Walch ist Österreichs erster Großmeister

Seit 20 Jahren betreibt Fabian Walch die Kampfkunst Hakko Ryu. | Foto: Fabian Walch
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Hakko Ryu Ju-Jutsu: so heißt die japanische Kampfkunst, in der Fabian Walch im November 2023 zum ersten Großmeister in Österreich gekürt wurde. Nachdem er 20 Jahre hart trainiert hat, erreichte er jetzt den höchsten Grad dieses Sports.

INNSBRUCK. Japanische Kampfkunst in Innsbruck? Ja genau! Und Fabian Walch zeigt, wie das geht – ihm wurde nämlich im November der höchste Titel dieser Sportart verliehen und er darf sich nun Großmeister nennen. Hakko Ryu Ju-Jutsu (Schule des Achten Lichts) ist eine Stilrichtung des traditionellen japanischen Ju-Jutsus und Fabian Walch konnte sich nach 20 Jahren hartem Training den fünften und letzten Grad dieser Kampfkunst erarbeiten. Offiziell trägt er den Titel „Okuden Shihan“. Shihan bedeutet übersetzt Lehrmeister und Vorbild, wird im Rahmen der Kampfkünste aber frei als Großmeister verstanden. Okuden heißt so viel wie „Weitergabe der inneren Lehren“.

„Mich hat von Beginn an die Philosophie dahinter fasziniert. Hakko Ryu ist ein Kampf mit dem eigenen selbst, bei dem es um eine ständige Verbesserung geht. Es gilt nur sich selbst zu besiegen“,

so Walch über seine Leidenschaft.

Fabian Walch mit Trainer Luc Struyf (er trägt den Titel "Menkyo Okuden Kaiden Shihan") | Foto: Fabian Walch
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Abwehr ohne Verletzung

Anders als beispielsweise im Taekwondo, wo beim höchsten Grad ein schwarzer Gürtel verliehen wird, bekommen die Großmeister im Hakko Ryu einen violetten Gürtel. Um diesen zu erlangen, musste sich Fabian Walch einer mehrtägigen Prüfung unterziehen, welche die Demonstration jeder einzelnen Technik abverlangte. Beim Hakko Ryu gibt es 137 Basistechniken, die Kata genannt werden und noch weitere zusätzliche Disziplinen wie zum Beispiel Schwertkampfkunst oder japanische Akupressur (Shiatsu). 

„Die Techniken von Hakko Ryu Ju-Jutsu zielen darauf ab, Angriffe abzuwehren und den Angreifer zu kontrollieren, ohne diesen zwingend verletzen zu müssen. Aus diesem Grund erfreut sich diese Kampfkunst in Japan auch bei der Polizei großer Beliebtheit. Die Techniken sind so konzipiert, dass Körperkraft und -größe möglichst keine Rolle spielen“,

gibt Walch Einblicke.

Beim Hakko Ryu werden Schmerzpunkte und Hebeltechniken als Abwehr genutzt. | Foto: Fabian Walch
  • Beim Hakko Ryu werden Schmerzpunkte und Hebeltechniken als Abwehr genutzt.
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Österreichischer Vorreiter

Fabian Walch ist in Österreich der erste Großmeister, der den Shihan-Titel trägt. Sein Trainer Luc Struyf aus Belgien hat diese Kampfkunst nach Österreich gebracht. Walch betreibt diese Kampfkunst seit seinem 13. Lebensjahr und unterrichtet auch seit 2009 in seinem eigenen Verein in Innsbruck, und zwar im Judozentrum. Walch hat dabei selbst mehrere Meister ausgebildet.

„Bei uns geht es nicht nur um das eigene Fortkommen, sondern auch um die Weitergabe des Gelernten. Dementsprechend werden unsere Schwarzgurt-Träger dazu animiert, auch selbst zu unterrichten. Wenn man das ernsthaft macht, lernt man dabei selbst am meisten“,

so Walch.

Mit Erik Barwa (er ist Träger des 3. Dan) zeigt Fabian Walch die Techniken der Kampfkunst.  | Foto: Fabian Walch
  • Mit Erik Barwa (er ist Träger des 3. Dan) zeigt Fabian Walch die Techniken der Kampfkunst.
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Mehr Menschen in den Bann ziehen

Hakko Ryu Ju-Jutsu ist eine sogenannte Friedenskampfkunst, bei der es um reine Selbstverteidigung geht. Dabei sollen Angriffe zwar abgewehrt werden, aber niemand soll verletzt werden.  Deshalb wird bei dieser Sportart mit Hebeltechniken sowie Schmerzdruckpunkten gearbeitet. 

„Hakko Ryu ist in Europa vor allem in den Beneluxstaaten in Frankreich verbreitet aber im deutschsprachigen Raum leider nur wenig bekannt. Das würden wir gerne ändern, weshalb jeder herzlich dazu eingeladen ist, bei uns einmal vorbeizuschauen und gerne mitzumachen“,

spricht Walch eine Einladung aus.

Wer traditionelles Ju-Jutsu beziehungsweise Hakko Ryu Ju-Jutsu einmal selbst ausprobieren möchte, kann dies jeden Mittwoch um 19.30 Uhr im Judozentrum (Franz-Fischer-Straße 7c, 6020 Innsbruck) oder am 14. Jänner 2024 im Rahmen eines Workshops an der Sportuni tun.

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