Österreichische Sporthilfe
Neue Sporthilfe-Richtlinien: Frauen müssen mehr leisten als Männer
TIROL. Die Österreichische Sporthilfe hat die Einstufungsrichtlinien und Leistungskriterien für das Förderprogramm überarbeitet. Frauen müssen künftig in manchen Sportarten bessere Ergebnisse liefern als Männer, um die selbe Förderung zu erhalten. Außerdem dürfen Antragsteller nicht älter als 40 sein.
„Offensichtlich bewegen wir uns in Österreich derzeit auf allen Eben frauenpolitisch rückwärts. Das werden wir nicht einfach hinnehmen“ – Selma Yildirim, NRin
Die unterschiedliche Bewertung von Frauen und Männern erntet viel Kritik, nicht nur von den SportlerInnen selbst, sondern auch von der Politik. NRin Selma Yildirim:„Das ist eine Frechheit gegenüber den Athletinnen. Künftig werden Frauen gegenüber Männern in manchen Sportarten klar benachteiligt.“
Mehr Leistung für gleich viel Förderung
Genauer gesagt sind einige Sommersportarten wie Tennis, Mountainbike und Tontaubenschießen betroffen, vorallem aber Wintersportarten, wie sämtliche Snowboard-Disziplinen, Skispringen, Kunstbahnrodeln und viele mehr. In diesen Disziplinen müssen Frauen künftig bessere Ergebnisse erzielen, um gleich viel Geld wie die Männer zu erhalten.
Dabei haben es Frauen im Sport ohnehin oft schwerer als ihre männlichen Kollegen. „Einen finanzkräftigen Sponsor zu finden ist eben einfacher, wenn auch die Berichterstattung prominenter ist. Hier sind die Männer klar im Vorteil. Man denke zum Beispiel ans Skispringen“, so Yildirim.
Die Sporthilfe begründet diese Neuerungen auf den geringeren Teilnehmerzahlen bei Damen-Bewerben. Für Yildirim sind die neuen Richtlinien inakzeptabel: „Schließlich trainieren Frauen genauso hart und müssen sich ihren Lebensunterhalt verdienen. Ich frage mich außerdem, was sich die Kommission und der Vorstand dabei gedacht haben. Was soll das für ein Signal für die SportlerInnen, aber auch für die Gesellschaft sein? Ich fordere die Sporthilfe auf, diese Diskriminierung zurück zu nehmen.“
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