„Diese Aussagen sind falsch“

Uschi Waibel | Foto: Foto: Archiv

Verärgert zeigt sich VP-GRin und Notärztin Uschi Waibel über Faymanns Aussagen

Fragwürdige Vergleiche von Bundeskanzler Werner Faymann lassen in Innsbruck die Wogen hoch gehen. Der Kanzler hatte die Kostendiskrepanz zwischen dem Wiener AKH und der Uni-Klinik Innsbruck mit Qualitätsunterschieden begründet.

(gstr). „Im Wiener AKH werden aber etwa viele besonders komplizierte und teure Operationen durchgeführt. Ich bin mir sicher, dass auch viele Tiroler für schwierige Operationen nach Wien kommen, weil Innsbruck die Möglichkeiten für gewisse kostenintensive Behandlungen gar nicht hat.“ Diese Aussage von Kanzler Werner Faymann sorgt für gesundheitpolitischen Wirbel im Land. Faymann hatte mit dieser Begründung die hohen Kosten des Wiener AKH zu relativieren versucht. „Ich finde diese Aussage eine Frechheit. So kann Faymann argumentieren, wenn er als Wiener Stadtrat für das AKH Lobbying betreibt, aber nicht als Bundeskanzler der Republik. Vor allem, weil seine getroffenen Aussagen schlichtweg falsch sind und sich mit Zahlen klar widerlegen lassen“, poltert Uschi Waibel, VP-GRin und Notärztin.

„Das AKH veschlang im Jahr 2008 940 Mio. Euro bei 1870 Betten, die Uni-Klinik Innsbruck kostete 416 Mio. Euro. bei 1542 Betten. Im AKH wurden im Jahr 2008 insgesamt 98.630 stationäre Patienten behandelt, in Innsbruck waren es 93.462. Bei den ambulanten Patienten kam das AKH auf 620.630 die Uni-Klinik Innsbruck auf 479.109. Man sieht also klar, dass die erbrachten Leistungen ähnlich sind, im AKH aber mehr als doppelt so hohe Kosten anfallen,“ belegt Waibel ihre Behauptungen.

Auch die Aussage, wonach sich viele Tiroler in Wien behandeln lassen, hält – laut Waibel – keiner Überprüfung stand. „Tatsächlich ist es genau umgekehrt! Im Jahr 2008 wurden 240 Tiroler in Wien behandelt, aber 770 Wiener in Tirol“, rechnet die Gesundheitsexpertin vor.

Doppelte Kosten
„In Summe sprechen die Basisdaten eine klare Sprache. Im AKH entstehen bei ähnlicher Leistung die doppelten Kosten. Aber auch was die Qualität betrifft, braucht die Innsbrucker Klinik keinen Vergleich zu scheuen. Gerade in der Trauma-Medizin kann kein Krankenhaus in Österreich mit der Universitätsklinik Innsbruck mithalten“, ist Waibel überzeugt.

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