Harley verlangt einfach zu viel Geld!

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2010 bleibt Tirol ohne Harley-Händler – niemand will das finanzielle Risiko „Dealer“ zu werden eingehen
Der Standort Tirol wird auch in diesem Jahr keinen neuen Harley-Händler bekommen. Trotz Ankündigungen des deutschen Generalimporteurs, Innsbruck nicht aufgeben zu wollen, tut man sich bei der Händlersuche sehr schwer. Hauptgrund dafür sind wohl die hohen Ansprüche des Mutterkonzerns.
(fh). Nachdem die offizielle Harley-Niederlassung am Innsbrucker Bleichenweg vergangenes Jahr ihre Werkstättentür für immer geschlossen hat, ist es in Tirol ruhig geworden um den Mythos auf zwei Rädern. In letzter Zeit sucht man jedoch per Zeitungsinserat wieder frenetisch nach einem neuen Händler in Tirol, denn ganz aufgeben will man den Markt hier offenbar auch nicht. „Speziell im Zusammenhang mit dem Garantieservice ist es natürlich umständlich, denn dieses muss von einem Vertragshändler gemacht werden und da müssen wir entweder nach Vorarlberg, Deutschland oder Salzburg fahren. Es ist für uns unangenehm, dass es keinen Vertragshändler mehr in Tirol, gibt aber bei den Auflagen, die man von Harley Davidson bekommt, muss man entweder ein kaufmännischer Trottel sein oder sich ein sehr teures Hobby leisten“, erklärt ein Mitglied des Harley-Clubs Tirol.
Finanzieller Eiertanz
Auch der eine oder andere Insider aus der Harley-Branche hat sich überlegt, offizieller Händler zu werden, doch von diesen Plänen ist man schnell wieder abgekommen: „Natürlich haben wir auch mit dem Gedanken gespielt, Vertragshändler zu werden, aber wenn man vom Steuerberater gesagt bekommt, dass man in den Anfangsjahren jede Saison 120.000,- Euro Minus macht, wirds recht schnell unlustig. Harley hatte ja bereits einen potenziellen Händler am Haken, aber dem ist es auch wie Schuppen von den Augen gefallen, als er gemerkt hat, worauf er sich da einlässt und ist ausgestiegen“, erklärt ein Branchenkenner aus Innsbruck.
Harley verlangt viel
Auf der HD-Website heißt es wörtlich: „Für einen durchschnittlichen Händlerbetrieb ist mit einem Bedarf von ungefähr € 400.000 an Eigenkapital und € 200.000 an liquiden Mitteln zu rechnen.“ Das heißt, 600.000,- Euro sollte man schon auf der hohen Kante haben, wenn man die Kultmarke in Tirol vertreten will, aber genau das sowie zahlreich andere Forderungen scheint der Grund dafür zu sein, dass Tirol derzeit händlerlos ist.
Zur Sache: Standort Innsbruck
Nachdem die Gerüchteküche um den Standort Innsbruck lang gebrodelt hatte, kam im letzten Jahr das endgültige Aus für die Niederlassung am Bleichenweg. Auch das legendäre Innsbrucker Harley-Café war indirekt von der Schließung des Händlers betroffen, denn die Marke Harley-Davidson durfte nicht mehr im Namen des Lokals geführt werden. Aus Insiderkreisen war zu hören, dass sich das Ende der Niederlassung in Innsbruck lange vorher angekündigt hatte, da es mehrmals Ermahnungen durch den Generalimporteur gegeben haben soll. „Wenn du Harley-Händler bist, werden dir jedes Jahr noch höhere Absatzzahlen vorgeschrieben und der Spielraum für dich als Händler ist sehr begrenzt. Wenn man die vorgeschriebenen Zahlen nicht erreicht wirds meist problematisch“, erklärt ein Kenner der Szene.
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