Wortbruch: Neues Flutlicht übertrifft alle Befürchtungen

Die Nacht zum Tag gemacht: Bereits am ersten Abend war das Flutlicht bis Mitternacht in Betrieb – entgegen aller Zusagen.
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  • hochgeladen von Stephan Gstraunthaler

"Wir machen, was wir wollen, und ihr könnt nichts dagegen tun", scheint das neue Motto der Stadtregierung in der Flutlichtcausa zu sein. Vergangene Woche ging die umstrittene Anlage am Sportplatz Reichenau in den Probebetrieb und die schlimmsten Befürchtungen der Anrainer wurden noch übertroffen. Denn entgegen der Zusagen von Vizebgm. Christoph Kaufmann wurde dort nicht eine "topmoderne LED-Anlage" installiert. Bei dem gelieferten und montierten Flutlicht-Sys- tem handelt es sich vielmehr um Halogen-Metalldampflampen. Eine Technologie, die früher bei der Straßenbeleuchtung eingesetzt wurde, ehe die IKB begann, auf LED-Lampen umzustellen.

Mehrfach LED versprochen

An seine mehrfach getroffene Ankündigung, dort eine moderne LED-Anlage installieren zu wollen, will sich Kaufman aber nicht erinnern können. Gegenüber den Flutlichtgegnern tat er sogar Zeitungsberichte, in welchen er diesbezüglich zitiert wurde, als "Fehler des Redakteurs" ab. Oppositionsführer Rudi Federspiel bestätigt indes, dass Kaufmann sogar bei der Projektvorstellung im Gemeinderat von einer "LED-Flutlichtanlage" gesprochen hat. Dennoch will Federspiel nicht so weit gehen, dem FI-Vize zu unterstellen, den Gemeinderat belogen zu haben: "So wie ich ihn kenne, halte ich es für wahrscheinlicher, dass Kaufmann nicht einmal weiß, was LED bedeutet."

Versprechen gebrochen

"Tatsache ist, dass es sich dabei keinesfalls um eine moderne Anlage nach dem neuesten Stand der Technik handelt", erläutert Projektgegner Leo Pertl nach Rücksprache mit Lichttechnikern. "Wir wurden von Anfang an belogen!", ist Pertl überzeugt. Denn erschwerend kommt noch hinzu, dass die Anlage bereits am ersten Abend ihres Betriebes bis etwa Mitternacht eingeschaltet blieb – angeblich, um Lichtmessungen vorzunehmen. Die städtische MÜG, welche von erbosten Anrainern gerufen wurde, erklärte gegenüber dem STADTBLATT, dass sie dagegen keinerlei rechtliche Handhabe hätte.

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