Treffen mit Willi: Bürgermeister ringen um Öffis und Wohnen

Gruppenfoto mit den Bürgermeistern: Weiß verdeckt ist ein Plakat gegen Abschiebungen nach Afghanistan – FPÖ und ÖVP kritisieren diese "Privatmeinung am Rathaus" scharf.
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  • hochgeladen von Stephan Gstraunthaler

Es war das erste Treffen. Vergangene Woche fanden sich die Bürgermeister der Innsbrucker Nachbargemeinden zu einem ersten Gespräch mit dem neuen Stadtchef Georg Willi ein. Verkehr und Wohnen zeichneten sich in den Gesprächen als wichtigste Themen ab.

Rum: "Unsichtbare Grenze"

Bgm. Edgar Kopp (Rum) betont, dass es zwischen Innsbruck und Rum seit Jahren eine gute Zusammenarbeit gibt: "In Rum ist die Kooperation mit den IVB bereits Realität, die Verbindungen werden durch die Regionalbahn noch besser. Auch auf anderen Gebieten, wie z. B. der gemeinsamen Nutzung von Sportstätten gibt es gute Zusammenarbeit", betont Kopp. Die Tatsache, dass Innsbruck das Vergaberecht für 400 Wohnungen in Neurum hat, sorgte in der Vergangenheit immer wieder für Konflikte. Die Marktgemeinde hat sich darüber beschwert, dass unverhältnismäßig viele kinderreiche Familien mit Migrationshintergrund in Neurum angesiedelt wurden und Rum dann die schwierige Integrationsarbeit leisten musste. Georg Willi betont, dass er hinsichtlich der Frage einer guten Durchmischung diskussionsbereit sei. "Die Grenze zwischen Rum und Innsbruck ist den Menschen wurst. Wir müssen dafür sorgen, dass alles funktioniert", so Willi.

Patsch braucht Anbindungen

Der Patscher Bürgermeister Andreas Danler beschreibt das erste Arbeitstreffen insgesamt als positiv. Ein großer Schnittpunkt sei natürlich der Patscherkofel. Danler hofft, dass gerade die ursprünglich geplante Rodelbahn und der Bade-Speicherteich nun nicht dem Sparstift zum Opfer fallen. Beides wäre für Patsch eine wichtige Ergänzung des Angebots. Auch Bgm. Willi betont, dass man für Weiterentwicklungen am Kofel jedenfalls einen guten Draht zur Gemeinde Patsch und der dortigen Agrargemeinschaft suche. Neben diesen Punkten war ein Thema jedoch für Patsch vordergründig – und zwar die bessere Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Bgm. Danler: "Im Vergleich zu den anderen Gemeinden sind wir deutlich schlechter an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden." Eine Verlängerung der Linie J, die bis dato nur bis Igls fährt, würde eine deutliche Verbesserung für Patsch bedeuten. "Bei diesem Thema wäre eine Unterstützung durch den neuen Innsbrucker Bürgermeister sehr wünschenswert und hilfreich." Willi jedenfalls betont, dass gerade der Öffi-Ausbau hin zu den Umlandgemeinden auch für ihn eine hohe Priorität hat.

Axams: Versöhnliche Worte

Zwischen dem Axamer Bürgermeister Christian Abenthung und Georg Willi war es während des Innsbrucker Wahlkampfs zu medialen Auseinandersetzungen gekommen. Willi hatte in der Vergangenenheit die Raumplanung von Axams kritisiert, Abenthung hatte im Gegenzug Willi aufgefordert, sich nicht in die Belange anderer Gemeinden einzumischen. "Ich empfand die Einladung zum Austausch der Berührungspunkte positiv und als Zeichen eines Neustarts für die Zusammenarbeit. Die Herausforderungen, die sowohl die Umlandgemeinden wie die Landeshauptstadt betreffen – beispielsweise Pendlerverkehr oder leistbares Wohnen – wurden deutlich und auf Augenhöhe angesprochen", findet Abenthung nun versöhnliche Worte.

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