„Diese Aussage ist eine glatte Lüge“

Gerald Hauser | Foto: Foto: Archiv

FPÖ-Landesparteichef Hauser wehrt sich im STADTBLATT-Gespräch gegen die Vorwürfe seiner Kritiker

Nachdem vor drei Wochen fünf führende Mitglieder der FPÖ aus ihrer Partei ausgeschlossen wurden, erhoben die in Ungnade Gefallenen schwere Vorwürfe gegen Landesparteichef Gerald Hauser. Im STADTBLATT nimmt dieser zu den Vorwürfen Stellung.

STADTBLATT: Sehr geehrter Herr Hauser, Sie haben in den vergangenen Wochen massive Vorwürfe gegen David Nagiller, Patrick Haslwanter und Paul Pilgermair erhoben. Welche Beweise haben Sie für deren rechtsradikale Einstellung? Wurden diesbezüglich bereits Unterlagen an die Staatsanwaltschaft übergeben?
Gerald Hauser:
„Die Sicherheitsdirektion hat Unterlagen zu diversen rechtsradikalen Vorgängen in der Jugendorganisation erhalten. Patrick Haslwanter hat als Obmann des rfj keine klare Abgrenzung zu rechtsradikalen Umtrieben geschafft, Paul Pilgermair ist in der Szene kein Unbekannter!

STADTBLATT: Allen Ausgeschlossenen sowie den Mitgliedern des ehemaligen RFJ-Tirol werfen Sie parteischädigendes Verhalten vor, während diese behaupten, lediglich begründete Kritik an Ihrer Person geäußert zu haben. Hat tatsächlich das Äußern von Kritik an Gerald Hauser einen Parteiausschluss zur Folge, so wie dies dargestellt wird?
Hauser:
„Allein dass der Bundesparteivorstand den Landtagsabgeordneten Walter Gatt, den Gemeinderat Christian Haager und Mag. David Nagiller einstimmig ausgeschlossen hat, zeigt die Schwere des parteischädigenden Verhaltens. Für die drei genannten Herren ist der Bundesparteivorstand und nicht der Landesparteivorstand zuständig! Patrick Haslwanter und Paul Pilgermair sind mit sehr großer Mehrheit ohne Gegenstimme vom Landesparteivorstand ausgeschlossen worden. Es ist nie darum gegangen, dass Kritik an mir nicht geäußert werden darf. Kritik hätte etwa im Landesparteivorstand, den ich zu einer Sitzung eingeladen hatte, vorgebracht werden können. Stattdessen hat man aber statutenwidrige Aktivitäten gesetzt, um mich und Richard Heis abzusetzen!

STADTBLATT: Ihrerseits erheben allerdings auch die Ausgeschlossenen schwere Vorwürfe. So wird behauptet, dass Sie Reisen des Tourismusverbandes Defereggental über den FP-Landtagsklub abgerechnet haben sollen. Entspricht dies der Wahrheit?
Hauser:
Als Tourismussprecher der FPÖ war ich zweimal in Moskau, um den Tourismusmarkt Moskau für das Tourismusland Tirol zu erkunden. Das Medien­echo war in Tirol sehr positiv, es hat mehrere Zeitungsberichte dazu gegeben und ich habe einiges für Tourismusunternehmen in Tirol erreichen können. Nur eine Moskau-Reise habe ich über den Landtagsklub abgerechnet, und das war durch Klubbeschlüsse gedeckt. Dass ich auch erfolgreicher Obmann der Urlaubsregion Defereggental bin, sollte die Partei freuen, anstatt mich dauernd für meine wichtigen Funktionen zu kritisieren!

STADTBLATT: Weiters soll LA Richard Heis mit ihrem Wissen bei den Tiroler Grünen um Unterstützung gegen eigene Funktionäre, namentlich gegen Paul Pilgermair, geworben haben. Dabei sollen Aussagen wie „Helft uns, mit diesem rechten Gesindel abzufahren!“ gefallen sein. Diese Episode wird auch von den Grünen bestätigt. Haben sie von diesen Vorgängen gewusst bzw. entsprechen diese Schilderungen der Wahrheit?
Hauser:
„Diese Aussage ist eine glatte Lüge und ist frei erfunden! Ich selbst habe weder in der Vergangenheit, noch werde ich in der Zukunft diesbezüglich mit den uns unfreundlich gegenüberstehenden Grünen Gespräche führen, noch zu solchen Gesprächen anregen.“

STADTBLATT: Weiters wird kritisiert, dass Sie es nicht geschafft hätten, die Partei für die Gemeinderatswahlen richtig aufzustellen. Die Kritiker behaupten, dass Sie mit Ihrem Erreichen des Bürgermeistersessels in St. Jakob verdecken wollen, dass die Partei am Boden liegt. Was entgegnen Sie diesen Vorwürfen?
Hauser:
„Diese Vorwürfe sind absurd, immerhin haben wir die Zahl der Gemeinderäte mehr als verdoppelt! Ich selbst bin im ersten Anlauf in meiner Heimatgemeinde zum Bürgermeister gewählt worden und habe die absolute Mandatsmehrheit mit zwei Stimmen verpasst! Ich bin der einzige FPÖ-Bürgermeister in Tirol. Dieser Erfolg in meiner Heimatgemeinde St. Jakob in Defereggen ist für die Partei und mich ein grandioses Ergebnis, mit dem ich das Ergebnis der FPÖ bei den Gemeinderatswahlen in medialer Hinsicht mehr als zugedeckt habe. Bei allen weiteren Wahlen, wie z.B. den letzten Landtags- oder Nationalratswahlen habe ich in meiner Heimatgemeinde für die FPÖ die besten Ergebnisse erreicht, die auch österreichweit Spitzenergebnisse waren.“

Das Interview führte
Stephan Gstraunthaler

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