Heilig oder doch Scheinheilig?
Wer kennt das nicht – man glaubt jemanden zu kennen und plötzlich stellt man fest, dass dem doch nicht so ist.
Mir geht’s dabei nicht um das entdecken bisher unbekannter Interessen oder Hobbies. Ich denke dabei an grundlegende Wesenseigenschaften die man oft als Charakter beschreiben würde. Da verändern sich Menschen derart massiv (positiv oder negativ), dass man sich fragt, ob er/sie immer schon so war und es überspielt hat, oder ob sich er/sie wirklich neu in diese Richtung entwickelt hat.
Das passiert einem immer wieder im Leben denn wir arbeiten und leben mit Menschen. Und im Umgang mit Menschen gehört es einfach dazu, dass man sich für sie interessiert.
Wenn sich jemand zum positiven Verändert dann kann und darf man sich darüber freuen. Darf denjenigen loben, dass einem diese neue Seite an ihm/ihr gefällt.
Doch wie soll man reagieren, wenn einem die Veränderungen gar nicht gefallen. Soll man sich enttäuscht oder gekränkt zurückziehen – oder sollte man froh sein, dass die Täuschung ein Ende gefunden hat und sich auf die neue Situation einstellen und entsprechend reagieren?
Ich persönlich bin heute jedesmal froh darüber wenn so eine Täuschung ein Ende findet – denn ICH habe MICH in diesem Menschen getäuscht. Er oder sie kann dafür erst mal nichts. Wenn es eine positive Ent-Täuschung ist, dann freut mich dass natürlich, aber auch bei negativen Ent-Täuschungen freue ich mich (trotz des vorhandenen Schmerzes) nun die Tatsachen zu ERKENNEN. Denn erst durch diese Korrektur meiner Wahrnehmung ist es MIR möglich mit diesem Menschen so umzugehen wie er oder sie es benötigt.
Damit mein ich jetzt nicht, dass ich es jemandem heimzahle oder ähnlichen Quatsch, aber wenn ich erkenne dass z.b.: jemand nicht vertrauenswürdig ist – dann vertraue ich ihm/ihr einfach nichts mehr an.
oder: jemand keine Verantwortung tragen kann/will – dann erlege ich ihm/ihr keine Verantwortung mehr auf
oder: jemand etwas nicht will – dann sorge ich dafür es nicht von ihm/ihr zu wollen usw.
Natürlich jeweils, soweit es mich betrifft – was andere von ihm/ihr wollen oder tun, kann ich ja nicht beeinflussen.
In diesem Sinne wünsch ich euch eine besinnliche Weihnachtszeit und die Erkenntnis SCHEIN von SEIN zu unterscheiden.
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