Großes Interesse
Neus Buch über die Nazizeit in Wallendorf präsentiert
Vor einem vollem Haus im Gasthaus Klaus Werner in Wallendorf stellte Autor Karl Brunner sein Buch "Die Spuren des Nationalsozialismus im Bezirk Jennersdorf von 1932 bis 1945" vor. Ihm zur Seite stand Lektorin Christine Heindl. Unter den vielen Zuhörern waren Herausgeber Horst Horvath, Bürgermeister Josef Korpitsch, Vizebürgermeister Michael Glantschnig und Landtagsabgeordneter Wolfgang Spitzmüller.
WALLENDORF. Anhand von zahlreichen Dokumenten und Aufzeichnungen aus Archiven und Chroniken verweist Karl Brunner in seinen Buch auf die Umbrüche dieser Zeit und berichtet, wie sich die politische Gesinnung in der Bevölkerung geändert hat. 440 Fußnoten zeigen, dass der Wallendorfer seine Recherche-Arbeit sehr genau nahm. Rund vier Jahre hat die Zusammenstellung der Dokumentation in Anspruch genommen.
Publikation über Aasplatz war Anstoß für Buch
Dabei hatte der ehemalige Direktor des Gymnasiums Jennersdorf gar nicht vor ein Buch zu schreiben. Manfred Wieninger und sein Buch „Aasplatz - Eine Unschuldsvermutung“, in dem es um die Erschießung von 29 ungarisch-jüdischen Zwangsarbeitern in Jennersdorf geht, haben ihm dazu ermutigt, sich selbst auf Spurensuche zu begeben. Brunner listet auch Relikte der Reichsschutzstellung im Zuge des Baus des Südostwalls auf und weist auf die zahlreichen Opfer hin, die der Zweite Weltkrieg im Bezirk gefordert hat.
Erinnerungskultur hinterfragen
Als Fazit seiner Dokumentation beäugt Brunner die aktuelle Erinnerungskultur in den Gemeinden. Darin wünscht er sich, nicht nur Kriegsopfer mit Denkmälern zu würdigen, sondern das Augenmerk auf die Helden des damaligen Widerstandes zu lenken. Das Buch soll einen ehrlichen Umgang zu den Geschehnissen von damals anregen. "Denn Zukunft braucht Erinnerung", so Brunner abschließend. Das Buch ist im Verlag Edition Lex Liszt erschienen.
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