Fahrverbot geplant
Bezirk Jennersdorf: Lkw-Transitverkehr soll verlagert werden

Lkw durchs Raabtal (Bild) oder durchs Lafnitztal? Die Diskussion über den Lkw-Verkehr ist ein Streitthema im Bezirk Jennersdorf. | Foto: Elisabeth Kloiber
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Die Landesregierung will den Lkw-Transitverkehr auf wenige Routen konzentrieren und von anderen international befahrenen Straßen wegbekommen. Konkret sollen die Grenzübergänge Klingenbach, Deutschkreutz und Bonisdorf entlastet werden.

Von Doiber bis Bonisdorf

Im Falle der Transitroute durch den Bezirk Jennersdorf soll ein Fahrverbot für Lkw mit einem Gewicht von über 7,5 Tonnen diesem Ziel dienen. Verhängt werden soll es für die Bundesstaße 58 vom Kreisverkehr zwischen Doiber und St. Martin an der Raab über Windisch Minihof, Minihof-Liebau und Tauka bis zum österreichisch-slowenischen Grenzübergang Bonisdorf. Ausgenommen bliebe der Ziel- und Quellverkehr von Lkw in diesem Gebiet. Auch der Lkw-Verkehr von St. Martin auf der Autostraße über die steirische Grenze in Richtung Fehring bliebe unberührt.

Ortsdurchfahrten entlasten

"Die gefahrenen Lkw-Kilometer in Ortsdurchfahrten könnten durch die drei Lkw-Verbote um 75 % reduziert werden", zitiert Verkehrslandesrat Hans Peter Doskozil aus einer vom Land in Auftrag gebenen Analyse des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV). Die Maßnahmen würden eine wesentliche Entlastung der Bevölkerung von Lärm und Luftverschmutzung sowie einen Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit mit sich bringen.

Laut KfV wurden am Grenzübergang Bonisdorf pro Tag 70 Fahrten von Lkw erhoben, die ein Gesamtgewicht von über 7,5 Tonnen hatten. 65,7 % der Fahrzeuge wiesen ein ausländisches Kennzeichen auf. "Befragungen von Lkw-Fahrern zeigten beispielsweise, dass Bonisdorf häufig von griechischen Fahrzeugen auf ihrem Weg Richtung Nordeuropa passiert wird", berichtet Landesbaudirektor Wolfgang Heckenast.

Wo außer Heiligenkreuz?

Der Anteil der auf andere Grenzübergänge verlagerbaren Fahrten liegt im Fall von Bonisdorf bei bei 46 %. Dass jeder in Frage kommende Transitverkehr künftig über Heiligenkreuz verläuft, ist laut Doskozil-Sprecherin Nina Haider nicht gesagt. "Welche Ausweichstrecken wie benützt werden sollen, steht noch nicht fest."

Die Analyse des KfV geht davon aus, dass durchschnittlich vier Lkw-Fahrten pro Tag vom Grenzübergang Bonisdorf zum Grenzübergang Heiligenkreuz verlagert würden.

Behördenverfahren läuft

Die Bezirkshauptmannschaft Jennersdorf hat nun den Auftrag erhalten, ein Anhörungsverfahren einzuleiten. "Mitte Feber gibt es das erste Treffen mit den Interessenvertretungen, um Stellungnahmen einzuholen", kündigt Bezirkshauptmann Hermann Prem an.

Raabtal versus Lafnitztal

Derzeit wickelt seine Behörde ein Verfahren für ein Lkw-Fahrverbot auf der L116 zwischen Jennersdorf und Heiligenkreuz ab. Dass das mögliche Fahrverbot zwischen Doiber und Bonisdorf auch mit dem hier schwelenden Lkw-Verlagerungsstreit zwischen den Raabtal- und Lafnitztalgemeinden zu tun hat, steht für LAbg. Ewald Schnecker (SPÖ) außer Zweifel: "Die von Jennersdorf angestoßene Problematik hat die Verkehrsanalyse des Landes erst ausgelöst. Durch die Sperre von Bonisdorf für Lkw-Fernfahrten könnte auch dieser Streckenabschnitt entlastet werden. Ein erster Schritt zur Entschärfung der Situation ist also getan."

Landeshauptmann-Stellvertreter Johann Tschürtz pflichtet bei: "Die Entlastung der Bevölkerung von Lärm und Luftverschmutzung hat oberste Priorität. Weniger Schwerverkehr führt zu mehr Verkehrssicherheit."

Lkw durchs Raabtal (Bild) oder durchs Lafnitztal? Die Diskussion über den Lkw-Verkehr ist ein Streitthema im Bezirk Jennersdorf. | Foto: Elisabeth Kloiber
Präsentierten eine Verkehrsanalyse zu grenzüberschreitenden Lkw-Fahrten (von links): Baudirektor Wolfgang Heckenast, Sabine Kaulich (Kuratorium für Verkehrssicherheit), Landeshauptmann-Stv. Johann Tschürtz und Verkehrslandesrat Hans Peter Doskozil. | Foto: Landesmedienservice

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