Erwachsenenbildung
Volkshochschule schließt Geschäftsstelle in Jennersdorf
Die Stadt Jennersdorf wird wieder um eine öffentliche Einrichtung ärmer. Ende Juli soll die Geschäftsstelle der Volkshochschule Burgenland der Vergangenheit angehören.
Das Büro war in einer ehemaligen Ordination in der Hauptstraße untergebracht und wurde in den letzten Jahren von Dagmar Tutschek geleitet.
Die Volkshochschulen sind mit 18 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine der wichtigsten Erwachsenenbildungseinrichtungen im Burgenland. Die Einrichtung sieht sich als Bildungsnahversorger und ist in 85 Gemeinden des Landes präsent.
Betreuung durch Oberwart
Das Kursprogramm für den Bezirk Jennersdorf wird künftig in Oberwart erstellt. Interessenten müssen sich ab Herbst an die dortige Geschäftsstelle wenden. Auch die Anmeldungen zu den Kursen werden von Oberwart entgegengenommen.
Einen Lichtblick für die Trainer und Trainerinnen In Jennersdorf gibt es trotzdem. Helene Petz, ehemalige Leiterin der Stadtbibliothek, wird für Kursleiter und -leiterinnen Ansprechpartnerin sein, wobei derzeit der Montagnachmittag ins Auge gefasst wird. Die Stadtgemeinde stellt Petz für ihre Tätigkeit einen Raum in der Stadtbibliothek zur Verfügung, soweit sich dies mit den Öffnungszeiten der Bücherei vereinbaren lässt. Genaue Informationen folgen mit der Ausgabe des neuen Herbstprogrammes.
Angebot bleibt aufrecht
Ursula Foki, Geschäftsführerin der Burgenländischen Volkshochschule, legt der Schließung die nicht mehr vorhandene Rentabilität der Geschäftsstelle zugrunde. "Wir können das Büro in Jennersdorf aus wirtschaftlichen Gründen nicht länger besetzen", so Foki. Obwohl die Administration nach Oberwart verlegt werde, bleibe das Kursangebot in gestraffter Form aufrecht. Man biete in Jennersdorf weiterhin ein Bewegungsprogramm und eine Auswahl an Sprachkursen, betont die Geschäftsführerin.
Erfolgreiches Konzept
Das Konzept war und ist erfolgreich. Man habe im Jahr ungefähr 12.000 Teilnehmer/innen und das seien ungefähr 300.000 Teilnahme-Einheiten, so Foki. Grundsätzliches Ziel sei die Schaffung eines breiten und kontinuierlichen Bildungsangebotes in den einzelnen Regionen, und dies für alle Teilnehmer/innen so kostengünstig wie möglich
Betroffenheit
Bürgermeister Reinhard Deutsch reagierte auf die Maßnahme betroffen. „Die Schließung der Geschäftsstelle der Volkshochschule bedaure ich sehr." Er sieht die Schließung aber als verständliche Sparmaßnahme. "Pandemiebedingt konnten lange Zeit keine Kurse abgehalten werden, und es blieben immer mehr Kunden aus. Zudem war das Büro der VHS aus wirtschaftlichen Gründen nur noch wenige Stunden pro Woche besetzt.“ Was ihn aber freue, sei, dass in Jennersdorf weiterhin ein Kursangebot bestehen bleibe, so der Gemeindechef.
"Die Maßnahme sehe ich als negative Folgewirkung der Pandemie."
Bürgermeister Reinhard Deutsch
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