Politiker warnen
Sorge um Schließung der Post-Zustellbasis Jennersdorf
- Gerüchten zufolge soll das Postverteilerzentrum, das am Postamt Jennersdorf anschließt, mit Ende März 2026 geschlossen werden. Post verneint jedoch: "Es sei noch nichts entschieden."
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Aufregung im Bezirk Jennersdorf: Laut Informationen aus Mitarbeiterkreisen soll die Post-Zustellbasis in Jennersdorf Ende März 2026 geschlossen werden. Kolportiert wird dann eine mögliche Verlegung auf Standorte in der Oststeiermark. 25 Beschäftigte wären von der Maßnahme betroffen. Die SPÖ im Bezirk sowie Bürgermeister schlagen Alarm und warnen vor einem „weiteren Kahlschlag im ländlichen Raum“. Laut der Post ist jedoch noch nichts entschieden.
JENNERSDORF. SPÖ-Landtagsabgeordneter Fabio Halb, Bezirksvorsitzender der SPÖ Jennersdorf, sieht in den Gerüchten ein bedrohliches Signal: "Das wäre nicht nur das Ende eines regionalen Versorgungsstandortes, sondern auch ein massiver Verlust für die öffentliche Infrastruktur im Bezirk Jennersdorf.“ Laut Halb drohe den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Versetzung an Standorte in der Steiermark – konkret nach Fürstenfeld, Feldbach und Bairisch Kölldorf. Dies würde längere Arbeitswege und zusätzliche Belastungen bedeuten. Außerdem gebe es Sorgen, dass nach der Zustellbasis auch das Postamt selbst betroffen sein könnte.
- SPÖ übt scharfe Kritik an kolportierten Plänen der Post AG: "Das wäre für den Bezirk Jennersdorf, für die Bevölkerung und für die Bediensteten ein Schlag ins Gesicht“, so SPÖ-Klubobmann Roland Fürst (li.) und SPÖ-LAbg. Fabio Halb
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"Wirtschaftlicher Wahnsinn“
Auch Jennersdorfs Bürgermeister Reinhard Deutsch (Liste JES) zeigt sich über die kolportierten Pläne irritiert: „Mir erschließt sich der Sinn einer Schließung nicht. Da tun sich Fragen nach Wirtschaftlichkeit, Effizienz, Zuverlässigkeit und Regionalität auf. Das wäre ein wirtschaftlicher Wahnsinn – einem Bezirksvorort das Postverteilerzentrum zu schließen und in die Steiermark zu verlagern.“
- Bürgermeister Reinhard Deutsch sieht in den Schließungsplänen einen "wirtschaftlichen Wahnsinn".
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Deutsch kündigt einen gemeinsamen Schulterschluss gegen eine mögliche Schließung an: „Alle Bürgermeister im Bezirk, die Wirtschaftskammer und die Sozialpartner ziehen hier an einem Strang. Wir werden uns entschieden gegen eine Verlagerung stemmen.“ Man habe in der Vergangenheit gute Verbindungen zur Post gepflegt, so Deutsch weiter. „Sollten diese Pläne aber tatsächlich umgesetzt werden, müssen wir uns auch Gedanken über einen Anbieter-Wechsel für unsere Postpartner machen.“
Post dementiert Schließungspläne
Von einer bevorstehenden Schließung will man bei der Österreichischen Post AG allerdings nichts wissen. Pressesprecherin Veronika Rebenitsch stellt klar: "Entgegen anderslautender Gerüchte gibt es seitens der Österreichischen Post AG keinerlei Entscheidung über eine Schließung der Zustellbasis in Jennersdorf. Wie bei kleineren Standorten üblich, evaluieren wir unsere Infrastruktur regelmäßig, um Effizienz und Servicequalität sicherzustellen. Aktuell befinden wir uns in einem frühen Stadium eines solchen Prüfprozesses – eine konkrete Schließung ist aktuell kein Thema.“
- Aktuell seien am Standort 25 Mitarbeiter beschäftigt. Ihnen drohe, künftig auf Standorte in der Steiermark aufgeteilt zu werden. Konkret sei von Fürstenfeld, Feldbach und Bairisch Kölldorf die Rede.
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Auch das Gerücht über einen möglichen Verkauf des Gebäudes weist die Post zurück. „Das Gebäude steht nicht zum Verkauf. Im Obergeschoß befinden sich lediglich ungenutzte Räumlichkeiten, die wir zur Vermietung anbieten“, so Rebenitsch.
Politik fordert Klarheit für den Standort
Trotz des Dementis der Post fordert die SPÖ Klarheit über die Zukunft der Zustellbasis. Halb betont, man werde die Entwicklungen aufmerksam verfolgen und sich gemeinsam mit den Gemeinden für den Erhalt des Standortes einsetzen: „Die Post ist Teil der regionalen Daseinsvorsorge – und darf nicht aus dem Bezirk verschwinden.“
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