Kammer will gegensteuern
Im Bezirk Jennersdorf macht sich Facharbeitermangel bemerkbar
Der Bezirk Jennersdorf verzeichnete im Vorjahr den burgenlandweit größten Rückgang bei den Arbeitslosenzahlen und die Gründung von 89 neuen Unternehmen. "Aber mittlerweile finden viele Arbeitgeber zu wenige Fachkräfte und Lehrlinge", macht Wirtschaftskammer-Bezirksobmann Josef Kropf aufmerksam.
Erste Auftragsablehnungen
"Etliche Betriebe mussten bereits Aufträge ablehnen, weil das Personal fehlt. Die Metallbranche leidet darunter, dass gute Leute von Konzernen in Graz oder Weiz abgeworben würden", berichtet Kropf. Um Jugendlichen die Lehre schmackhaft zu machen, suche die Wirtschaft verstärkt die Zusammenarbeit mit Schulen.
Für Bahn-Elektrifizierung
Von der zukünftigen Bundesregierung wünscht sich Kropf nicht nur die Umsetzung der schon geplanten Steuerreform, sondern auch die versprochene Elektrifizierung der Steirischen Ostbahn zwischen Graz und Budapest, die durch den Bezirk Jennersdorf führt. "Nach dem Aus für die Regierung ist dieses Projekt leider eingeschlafen", bedauert Kropf, der auf die Bahn-Elektrifizierung aus Klimaschutzgründen und im Hinblick auf mögliche Betriebsansiedlungen pocht.
Letzteres gelte auch für die S7, deren Bau begonnen wurde. "Konkrete Ansiedlungsprojekte gibt es noch nicht, das Interesse dürfte erst knapp vor der Fertigstellung der Straße anwachsen", meint WK-Regionalstellenleiterin Katharina Bagdy.
Um Strategien gegen den Kaufkraftabfluss aus der Stadt Jennersdorf zu entwickeln, werde eine Arbeitsgruppe interessierter Unternehmer gegründet. "Dazu braucht es noch professionelle Begleitung", so Bagdy.
130 Betriebsbesuche
Die Wirtschaftskammer startet jedenfalls eine große Besuchs-Offensive. Zwischen 9. und 13. September werden 130 Betriebe im Bezirk Jennersdorf besucht. "Wir wollen aus erster Hand hören", wo die Unternehmer der Schuh drückt", betont Kropf.
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